Lili
om

Kornél Mundruczó
Monika Pormale
Sophie Klenk-Wulff
Xenia Wiener
Yohan Stegli
Felice Ross
Martin Prinoth
Jörg Pohl (Liliom)
Maja Schöne (Julie)
Oda Thormeyer (Frau Muskat)
Yohanna Schwertfeger (Marie)
Tilo Werner (Ficsur)
Julian Greis (Wolf Beifeld u.a.)
Sandra Flubacher (Frau Hollunder u.a.)
Mila Zoe Meier (Luise; alternierend)
Paula Stolze (Luise; alternierend)
sowie
James Bleyer (Der Drechsler),
Jens Hoormann (Der geschlagene Engel), Kathrin Klein, Francois Lallemand, Julia Nordholz, Aref Weikert, Joelle Westerfeld
Liliom ist bekannt als Ausrufer auf dem Rummelplatz und Liebhaber der Karussellbesitzerin Muskat, bis er gemeinsam mit dem Dienstmädchen Julie alles hinschmeißt und durchbrennt. Bald ist Julie schwanger. Ohne Arbeit, Geld und Wohnung steht das Paar vor dem Abgrund.
Der Regisseur Kornél Mundruczó seziert die Geschichte des arbeitslosen Karussellausrufers, der in seinem Frust beginnt, seine schwangere Geliebte zu schlagen, der trinkt, spielt und auch bei einem Raubüberfall katastrophal versagt. Wie geht man mit einem brutalen Draufgänger wie Liliom in Zeiten von #metoo und No Means No um? Während Ferenc Molnár ihm im Jahr 1909 noch durch ein himmlisches Gericht auf der Welt eine zweite Chance schenkt und ihm am Schluss des Stücks Julie selbst die Absolution erteilt, ist es bei Mundruczó ein Chor der Nonkonformisten, dem er im Jenseits begegnet und vor dem er sich verantworten muss: Weshalb konnte er die Spirale der Gewalt nicht durchbrechen? Wieso fehlt ihm bis zuletzt das Bewusstsein für die eigene Schuld?
Kornél Mundruczó gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Theater- und Filmregisseuren Ungarns, dessen Filme u.a. bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt werden. „Liliom“ ist – nach dem „Judasevangelium“, der Uraufführung „Die Zeit der Besessenen“ und „Die Weber“ nach Gerhart Hauptmann – die vierte Begegnung zwischen dem Regisseur und dem Ensemble des Thalia Theater.
Koproduktion Salzburger Festspiele 2019
Mit Texten von Kata Wéber in der Übersetzung von Orsolya Kalász und Peter Holland
Dauer 2:05h, keine Pause
Premiere Salzburger Festspiele 17. August 2019
Hamburg-Premiere 21. September 2019, Thalia Theater
„Ein wundersam poesievolles Märchen, das sich in weitesten Teilen an den Originaltext von Molnár hält, allerdings dem heutigen Zeitgeist mit Genderdebatte, MeToo-Bewegung und weiblicher Selbstbestimmung Raum gibt.“ - Monika Nellissen, welt.de, 23.09.2019
„Ein herausragend gespielter, sehenswerter Abend, der sich bei allem technischen Aufwand etwas zutiefst Menschliches und sehr Gegenwärtiges bewahrt.“ - Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 23.09.2019
„Jörg Pohl und Maja Schöne, zwei Thalia Ensemble Mitglieder, gaben in den Hauptrollen eine glühende Performance ab, während sie durch Mundruczos dunkel wundersame Produktion .“ - A.J. Goldman, The Best (and Worst) Theater in Europe in 2019, NY Times, 20.12.2019
17. bis 28. August 2019
Salzburger Festspiele, Perner-Insel, Hallein, Österreich
