In der Re
publik de
s Glücks
Anne Lenk
Judith Oswald
Silja Landsberg
Natalie Lazar
Laurenz Wannenmacher
Wolfgang von Henko
Alicia Aumüller (Hazel)
Christina Geiße (Mama)
Daniel Lommatzsch (Onkel Bob)
Hans Löw (Papa)
Cathérine Seifert (Madeleine)
Oda Thormeyer (Oma)
Maria Magdalena Wardzinska (Debbie)
Tilo Werner (Großvater)
Familientreffen. Jeder hasst jeden. Plötzlich platzt auch noch Onkel Bob in die Szenerie, in der die beiden Teenager-Mädchen, eine davon schwanger, sich gerade wieder vertragen. Bevor Bob mit seiner idealen Partnerin Madeleine ins ideale Leben aufbrechen will, kann er nicht umhin, mit seiner Familie abzurechnen.
Der britische Dramatiker Martin Crimp kreiert seine Bestandsaufnahme der heutigen Welt als literarisches Triptychon, als „Unterhaltungsabend in 3 Teilen". Das familiäre Eingangsbild löst sich komplett auf. Mit assoziativen Dialogen und musikalischen Einschüben entsteht das zweite Bild, eine medial übersättigte und technisierten Welt, in der die beziehungslos gewordenen Figuren ihrer zweifelhaften Freiheit frönen, dem größtmöglichen Glück zwischen Selbstverwirklichung und Selbstanalyse. Doch nur zwei von ihnen schaffen es ans ultimative und utopische Ziel, in die Republik des Glücks, und somit in den dritten Teil des Abends.
Die junge Regisseurin Anne Lenk inszeniert, nach ihrer erfolgreichen Spielzeiteröffnung mit „Räuberhände“, zum zweiten Mal im Thalia in der Gaußstraße. Sie siedelt „In der Republik des Glücks“ zwischen well-made-play mit musealer Atmosphäre und Chaos an, zwischen Revue und sehnsüchtigem Aufbruch, an dessen Ende der verstummende Onkel Bob schließlich summen wird: „Hum hum hum/the Happy Song.“
Premiere 19. Januar 2014, Thali Gauß
„Fröhlich und über alle Schamgrenzen hinweg spritzt man sich Gift und Galle ins Gesicht. Die Hölle, das sind die Eigenen. […]…Dem ungeschützten Offenbarungswahn der etwas wirren Vorlage setzt Lenk einen gleichbleibenden schrillen Boulevardton entgegen. […] Der Abend reiht sich ein in die beliebte Spiegelung postmoderner Befindlichkeiten.“ - Hamburger Abendblatt
„Glück auf! (...) Anne Lenk zeigt (…), wie Martin Crimps „In der Republik des Glücks“ auf dem Theater funktioniert. Kleines Geheimnis ihres großen Erfolgs: Man muss Figuren, um sie zu kritisieren, sehr ernst nehmen…. So sieht es aus, das Glück heute.“ - Theater heute
„Bei „In der Republik des Glücks“ hingegen greift Lenk […] ins Bilderrepertoire des Boulevards: Gag wird auf Gag gesetzt, Bösartigkeit auf Bösartigkeit, und die Tür-auf-Tür-zu-Mechanik des Genres kommt nur deswegen nicht zum Zug, weil die Figuren in einen türlosen Glaskasten eingesperrt sind […] Das funktioniert gut – nicht zuletzt wegen Lenks bestens aufgelegtem Ensemble.“ - Nachtkritik.de
„Familienmurks sorgt im Theater ja oft für beglückende Momente. […] Im Anschluss geht es um die Frage, wo das Glück geblieben ist. Der britische Autor Martin Crimp hat natürlich niemals vor das zu beantworten. Rätselhaftigkeit kann ja so cool sein!“ - Hamburger Morgenpost
„Ein Anti-Musical, rabenschwarze Comedy – grandios gespielt, fantasievoll inszeniert, unfassbar kurzweilig. […] „In der Republik des Glücks“ ist Hamburgs neuer Bühnen-Geheimtipp!“ - Bild