V
ögel
Hakan Savaş Mican
Sylvia Rieger
Benjamin Krieg
Tilmann Cassens
Susanne Meister
Rosa Thormeyer (Wahida)
Pascal Houdus (Eitan Zimmermann)
Tilo Werner (David, sein Vater)
Oda Thormeyer (Norah, seine Mutter)
Stephan Bissmeier (Etgar, sein Großvater)
Christiane von Poelnitz (Leah Kimhi, seine Großmutter)
Daniel Kahn
Rasha Nahas
In New York verlieben sich der deutsche Biogenetiker Eitan und die amerikanische Arabistik-Studentin Wahida ineinander. Ihre unterschiedliche Herkunft spielt für beide keine Rolle. Doch als Eitan seine jüdische Familie aus Berlin anreisen lässt, empfinden seine Eltern die Liebe ihres Sohnes zu einer Palästinenserin als Verrat an der eigenen Geschichte. Um seinem historischen und familiären Erbe auf die Spur zu kommen, reist Eitan in Begleitung von Wahida zu seiner Großmutter nach Israel. Dort katapultiert ein Attentat die beiden mitten hinein in die brutale Realität des israelisch-palästinensischen Konfliktes. Als Eitan schwer verletzt im Krankenhaus liegt, zwingt Wahida seine Familie, ein lange gehütetes Geheimnis aufzudecken, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Niemand kann sich länger der Wahrheit entziehen. Doch auch für Wahida wird ihre eigene Herkunft plötzlich zur Herausforderung, die sie nicht einfach ignorieren kann.
Mit seinem neuesten Stück „Vögel“, von ihm selbst 2017 in Paris mit großem Erfolg uraufgeführt, zeigt der libanesisch-kanadische Autor und Regisseur Wajdi Mouawad eine moderne Familie zwischen Berlin, New York und Israel und ein junges Liebespaar auf der Suche nach Identität und Zugehörigkeit. Nur wenn man sich seine Wurzeln bewusst macht, so Mouawad, kann man sich frei entscheiden, wer man sein will.
Hakan Savaş Mican, in Berlin geboren und in der Türkei aufgewachsen, ist Hausregisseur am Maxim Gorki Theater in Berlin. Mican, der auch als Autor und Filmregisseur arbeitet, zeigt mit „Vögel“ seine erste Inszenierung am Thalia Theater.
Dauer 2:15h, keine Pause
Premiere 7. Dezember 2019, Thalia Gauß
Besonderer Dank an
Dr. Reut Yael Paz für Beratung und musikalische Texte
Auszeichnungen
FINSTRAL-Publikumspreis der Spielzeit 2022/2023 des Südtiroler Kulturinstituts
„Kluges Schauspielertheater“ - Theater Heute
„Nach dem kraftvollen Einstieg verwandelt sich 'Vögel' in eine Art Roadmovie, getragen [...] von sehr stark aufspielenden Darstellern, alle voran von einer eindringlichen Rosa Thormeyer“ - Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 09.12.2019
„Auf der schwarzen, meist leeren Bühne inszeniert Hakan Savaş Mican sein Thalia-Debüt flüssig und kompakt. [...] Das harmonische Miteinander des Ensembles vermittelt zwischen lakonischem Witz, berührenden Momenten und schroffen Worten den schönen Traum: Alle Kulturen, Sprachen, Lieder können ineinander fließen und Grenzen sowie Abgrenzungen überflüssig machen.“ - Thomas Joerdens, Nordseezeitung, 10.12.2019
Am 29.01.2021 erscheint das Debütalbum „Desert“ der palästinensischen Singer-Songwriterin und Multiinstrumentalistin Rasha Nahas. Poetische Vokalisierung, stimmungsvolle, zarte Passagen von Gitarre und Geigen sowie fesselnde Töne ihrer Heimat des Nahen Ostens ziehen sich durch ihr gesamtes musikalisches Werk.
The Building & Other Songs, das neue Duo-Album von Troubadour Daniel Kahn und New York Fiddler Jake Shulman-Ment interpretiert moderne jiddische Lieder sowie Nachdichtungen auf Jiddisch von Barden wie Kahns lyrischen Helden Cohen, Brecht, Springsteen und Waits. Album release Party war im Mai 2023 im Nachtasyl des Thalia Theaters.
STATEMENT
„Das Theaterstück „Vögel“ wird auf der ganzen Welt gespielt, auch in Deutschland und wurde sogar in Tel Aviv gefeiert. Bisher ist noch nirgends außer in München jemand auf die Idee gekommen, das Stück sei antisemitisch. Und nirgends außer in München ist dieses Stück auf Druck der politisch Verantwortlichen abgesetzt und verboten worden. Diejenigen, die dies betrieben oder umgesetzt haben, lassen auf fahrlässige Weise völlig außer Acht, dass das Handeln einer Figur im fiktionalen Rahmen eines Theaterstücks oder Films immer nur das Handeln der Figur ist, nicht aber Aussage des Theaterstücks oder Films. Das Handeln oder Sprechen einer Figur muss immer im Gesamtkontext gelesen werden. Um es vereinfacht auszudrücken: Sonst wäre jeder Film, in dem jemand erschossen wird, ein Aufruf zur Gewalt – was natürlich Unsinn ist.
Wir leben in einer Gesellschaft, wo man mögliche Konflikte ausdiskutiert. Im liberalen Hamburg spielen wir das Stück vollkommen unbehelligt, es ist eine Art „Nathan der Weise“ für heute und enthält keine besonderen Sorgen auslösende Problematik. München hat sich vergaloppiert.“
Joachim Lux, 15.12.2022
„Vögel“ ist ein Theaterstück zur Verständigung zwischen den Völkern, den Kulturen, Religionen, Geschlechtern und Generationen. Gerade darum muss es auch weiterhin gelesen, aufgeführt, gesehen und diskutiert werden.
Pressemittelung des Verlags der Autoren vom 22. November 2022 zur Absetzung der VÖGEL-Inszenierung am Metropoltheater München
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