Peggy Picket
sieht das G
esicht Gottes
Zwei Ehepaare, ein Wiedersehen, ein afrikanisches Waisenkind und die Puppe Peggy Pickit liefern den Stoff für Roland Schimmelpfennigs Afrika-Auseinandersetzung, seinen Teil der „Afrika Trilogie“, die gemeinsam mit englischen, deutschen, afrikanischen und kanadischen Autoren und Regisseuren entstanden ist. Nach der Uraufführung in Kanada ist Schimmelpfennigs deutscher Beitrag jetzt auch in Hamburg zu sehen.
Martin und Carol sind ein Paar. Die letzten Jahre haben sie als Ärzte in einem Krisengebiet in Afrika verbracht. Als der Bürgerkrieg ausbricht, fliehen sie zurück in den Westen und lassen ein Waisenkind zurück, das sie dort in ihre Obhut genommen hatten. Auch Liz und Frank sind ein Paar. Sie haben die letzten Jahre als Ärzte im Westen verbracht. Sie haben Geld verdient, ein Kind bekommen und ein Haus gebaut. Und: dem Waisenkind Geld und Spielzeug gespendet. Beide Paare waren enge Freunde. Nach der Rückkehr von Martin und Carol treffen sie sich wieder. Es entspinnt sich ein Konflikt um Moral und Verantwortung, der immer wieder um eines kreist: das zurückgelassene Waisenkind. Kann die Puppe Peggy Pickit bei der Verständigung helfen?
Premiere 20. November 2010, Thalia Theater
Auszeichnungen
Bei der Kritikerumfrage von Theaterheute zu den Höhepunkten der Saison 2010/2011 wurde Oda Thormeyer für ihre Rolle in "Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes" als beste Schauspielerin genannt.
„Schnell, unterhaltsam, bissig, formal streng und doch emotional präsentiert [Minks] das Stück als Gesellschaftssatire mit Beunruhigungsfaktor. Weder moralische Wertung noch Bedeutungshuberei befrachten das ohnehin mit Klischees und Vorurteilen beladene Sujet. Keine gewichtigen Pausen betonen die für jedermann erkennbar verkorksten Beziehungen der beiden befreundeten Paare, die - mitleidlos betrachtet - ziemlich normal sind. Trocken und zielsicher treffen sie sich da, wo es richtig weh tut. Minks benutzt das Thema Entwicklungshilfe, um das Innerste der Vier nach außen zu stülpen: mit enormen Aggressionsschüben, Gemeinheiten und Kittungsversuchen. Am Ende ist nichts mehr so, wie es einmal war. [...] Minks verlässt sich in seiner klug austarierten Inszenierung vollkommen auf die Sprache, auf die Sprengkraft der Dialoge, die ein Thema mit Variationen so kunstvoll wie komisch umspielen.“ - Die Welt
23. und 24. Mai 2012
Theater Winterthur, Schweiz