Patent
öchter

Gernot Grünewald
Michael Köpke
Susanne Meister
Daniel Sapir
Jonas Plümke
Sandra Flubacher (Corinna 1)
Oda Thormeyer (Julia 1)
Maria Magdalena Wardzinska (Corinna 2)
Rosa Thormeyer (Julia 2)
Sowie alternierend
Lina Bohn, Lina Ziebarth (Corinna 3) und Mila Nitzel, Julia Menk (Julia 3)
Am 30. Juli 1977 bekommt Jürgen Ponto Besuch von Susanne Albrecht, der Tochter seines Jugendfreundes Hans Christian Albrecht. Völlig überraschend erschießen ihre Begleiter Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar, Mitglieder der Rote Armee Fraktion, den Vorstandssprecher der Dresdner Bank in seinem eigenen Haus. Corinna Ponto ist 20 Jahre alt, als ihr Vater ermordet wird, Julia Albrecht erst dreizehn, als ihre Schwester Susanne den Mördern ihres Patenonkels Zugang zu seinem Haus verschafft. Das Band zwischen den befreundeten Familien ist zerstört. 13 Jahre lang sieht Julia ihre Schwester nur auf Fahndungsplakaten. Als nach dem Mauerfall 1990 Susannes zweites Leben in der DDR enttarnt wird, kommt es zu einer ernüchternden Begegnung in einem Berliner Untersuchungsgefängnis.
30 Jahre nach der Tat, die beider Leben geprägt hat, nimmt Julia Albrecht Kontakt zu Corinna Ponto auf. Der in ihrem gemeinsamen Buch „Patentöchter“ dokumentierte Briefwechsel wirft einen neuen Blick auf die bis heute ausschließlich von Dritten gedeutete Tat. Gemeinsam beginnen die beiden Frauen einen Dialog über Schuld und Vergebung. Entstanden ist ein faszinierendes Dokument der Zeitgeschichte, das weit über die seelischen Verletzungen hinausweist, von denen es eindrücklich und berührend erzählt.
Dauer 1:50h, keine Pause
Premiere 15. September 2018, Thalia Gauß
„Der Abend hallt lange nach und erreicht, was Corinna Ponto Julia Albrecht am Anfang prophezeit. „Unsere Geschichte ist nur eine Miniatur im ganzen RAF-Komplex, aber sie kann dazu beitragen, den Opfern ihre Geschichte wiederzugeben.“ - Katja Weise, NDR Kultur, 15.09.2018
„Der starke Thalia-Abend holt ein Kapitel bundesrepublikanischer Geschichte auf die Bühne.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 17.09.2018
„Das ist der Stoff, aus dem griechische Tragödien sind“ - Julia Engelbrecht, kultur24.berlin, 25.09.2018
12. und 13. Februar 2020
Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide“ Bozen, Italien