Herkunft

H
erkunft

von Saša Stanišić / Regie Sebastian Nübling
Trailer

„‚Herkunft‘ ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über ein Land, das es heute nicht mehr gibt, eine zersplitterte Familie, die meine ist. Es ist ein Buch über die Frage, was zu mir gehört, ein Selbstporträt mit Ahnen. Und ein Scheitern des Selbstporträts. ‚Herkunft‘ ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache und Scham, Ankommen und Zurechtkommen, Glück und Tod.“


Dies schreibt Saša Stanišić, eine der sprachmächtigsten und eigenwilligsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur, über seinen 2019 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman. Aus einem Lebenslauf für die Ausländerbehörde wird eine große, autofiktionale Erzählung, die alle vereinfachenden Diskurse zum Thema Heimat und Identität hinter sich lässt. ‚Herkunft‘ gibt es hier nur im Plural, als zersplitterte Erinnerungen, als Fragment und Fiktion, als Spiel verschiedener Möglichkeiten, von denen die am Ende geglückte Ankunft – angesichts der mittlerweile sogar wählbaren menschenverachtenden Ausgrenzungspolitiken – eigentlich die unwahrscheinlichste Variante ist.

 

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad geboren. Dass man einmal von ihm sagen würde, er stamme aus Bosnien, war zum Zeitpunkt seiner Geburt keinesfalls ausgemacht. Er kam in einem Land zur Welt, das nicht mehr existiert: Jugoslawien. Als der Vielvölkerstaat auseinanderbrach, gelang der Familie 1992 die Flucht nach Deutschland. Heute lebt Stanišic´ in Hamburg. Sein Roman „Vor dem Fest“ wurde 2019 von Charlotte Sprenger auf die Bühne des Thalia Gaußstraße gebracht. Hier kommt nun auch „Herkunft“ zur Aufführung, in der Regie von Sebastian Nübling, der am Thalia zuletzt Navid Kermanis „Die Nacht der von Neil Young Getöteten“ als musikalischen Trip inszenierte.

 Dauer 1:50h, keine Pause
Premiere am 22. August 2021, Thalia Gauss

 

 

PRESSESTIMMEN

„Das Ensemble und die kraftvollen Worte des Autors machen Herkunft zu einem bewegenden Theaterabend.“ - Larissa Dudek, NDR Hamburg Journal, 21.08.2021

 

„Für einen Theaterabend kann man sich eigentlich nicht viel mehr wünschen.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 24.08.2021

 

„Gekonnt schneidet Regisseur Sebastian Nübling, der gemeinsam mit Julia Lochte auch die Stückfassung schrieb, Szenen aus der Historie und der Familiengeschichte ineinander. Für die Gefühle von Fremdheit und die Schwierigkeiten des Ankommens findet die Inszenierung eindringliche Bilder - etwa wenn Zimmler und Hagmeister minutenlang Kopfstand halten. Der Abend lebt von einem körperbetonten Spiel und den von Vernesa Berbo grandios interpretierten Liedern der Musikerin Polina Lapkovskaja.“ - Oda Baum, dpa, 23.08.2021

 

Weitere Pressestimmen
In Kooperation mit
Gastspiele
1. und 2. Juni 2023
Theater Winterthur, Schweiz