Jedermann

Jede
rmann

von Hugo von Hofmannsthal / Regie Bastian Kraft
Ela Angerer

Wenn Sie jetzt, in diesem Augenblick, die Bilanz Ihres Lebens ziehen müssten – wie fiele sie aus? Wenn Sie heute sterben würden, was bliebe unterm Strich übrig?

Diese Frage trifft den wunden Punkt unseres Daseins: Wofür lohnt es sich zu leben? Für Geld und Beruf? Für Familie, Freunde, Liebe? Der „Jedermann“ als literarisches Mysterienspiel antwortet mit christlicher Überzeugung: Es sind die humanistisch-christlichen Werke, die am Ende zählen. Doch welche Gültigkeit hat diese Antwort für den, der vom Glauben abgefallen ist? Dass der Kapitalismus ein unbefriedigender Ersatz sei, wird bereits von Hofmannsthal beklagt. Er thematisiert den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, den damit einhergehenden Sinnverlust und die Entfremdung des Menschen durch die Ausweitung der Geldwirtschaft. Der Mensch der Neuzeit muss sich dem Konflikt zwischen Zugewinn an Individualität und Handlungsfreiheit einerseits und der Frage nach dem rechten Leben andererseits stellen. Dabei spaltet er sich in viele Rollen auf: er ist Aktionär oder Kaufmann und will zugleich Mensch bleiben – ein Widerstreit, der nicht nur in Kaufmannsstädten besonders aktuell ist.

Heute ist der moderne Mensch auf die eigene Person zurückgeworfen: Er muss das Göttliche, wenn er es sucht, in sich suchen und alle Figuren seines persönlichen Mysterienspiels aus sich selbst erwachsen lassen. Ebenso wie der Schauspieler Philipp Hochmair, der für diese Solo-Version des „Jedermann“ in einen vielstimmigen Dialog mit sich selbst tritt, schafft die US-amerikanische Musikerin Simonne Jones live mit ihren Instrumenten und ihrer Stimme ein vielstimmiges Orchester.

Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen

 

Premiere 19. Oktober 2013, Thalia Theater


Einladungen:

Salzburger Festspiele, ARGEkulturSalzburg
6.-10. August 2013

PRESSESTIMMEN

„Eine tolle, glamouröse Rock-Tonspur liefert sie ab, aber auch manch ergreifenden Todesblues am Piano. „I don\'t wanna go“. Der überaus talentierten gerade mal 26-jährigen Simonne Jones darf man wohl eine glänzende Karriere voraussagen.“ - Hamburger Abendblatt

„Kraft und Hochmair dringen mit ihrem Abend zum Kern des 1911 uraufgeführten und doch reichlich angestaubten Mysterienspiels vor. Zu einer heutigen, subjektiven und darum auch notwendig einsamen Erinnerung.“ - Hamburger Abendblatt

„Hochmair übernimmt selbst alle Figuren – und fächert dabei die Palette der Emotionen gekonnt und voller Spielwitz auf. Größten Gewinn zieht er im Zusammenspiel mit der Musikerin Simonne Jones. Sie lässt es mächtig krachen: Mit Bässen, Beats, Riffs, Loops, Piano- und Gitarrenklängen untermalt sie das Geschehen. Videoprojektionen verwandeln diesen Abend in ein 100-minütiges, kurzweiliges audiovisuelles Spektakel.“ - Hamburger Morgenpost

 

Weitere Pressestimmen
Gastspiele

6. - 10. August 2013

Salzburger Festspiele

ARGEKultur Salzburg, Österreich