Ein Mensch brennt

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von Nicol Ljubić / Regie Swen Lasse Awe
Ein Mensch brennt

Mitten im Deutschen Herbst gerät das Leben des zehnjährigen, fußballbegeisterten Hanno Kelsterberg aus dem Lot: Hartmut Gründler zieht als Untermieter bei Familie Kelsterberg ein. Er ist Idealist, kompromissloser Atomkraftgegner, engagierter Politkämpfer. Noch ahnt niemand, dass er sich am 16. November 1977 in der Hamburger Innenstadt als Zeichen gegen die Atompolitik der Bundesrepublik selbst verbrennen wird. Während Hannos Vater die Bemühungen seines Untermieters belächelt oder entnervt abtut, gerät seine Mutter immer mehr in dessen Bann. Sie ist fasziniert von dem unermüdlichen Einsatz Gründlers und beginnt ihn zu unterstützen: gemeinsam schreiben sie Protestbriefe an Helmut Schmidt und verteilen Flugblätter auf Demos. Hanno erlebt, wie die Ehe seiner Eltern unter dem ideologischen Fremdgehen leidet und schließlich zerbricht. Heute, als Erwachsener, will Hanno verstehen, was in diesen Jahren vor sich ging und wie seine Familie an einem vermeintlich selbstlosen Weltverbesserer zugrunde gehen konnte. Er versucht, eine neue Perspektive auf seine Vergangenheit zu finden: Wofür möchte man einstehen? Wie weit ist man bereit für seine Überzeugungen zu gehen? Endet die Welt am eigenen Gartentor oder fängt sie da erst an?

 

Ausgehend von der wahren Geschichte Hartmut Gründlers zeichnet der 1971 in Zagreb geborene und mittlerweile in Berlin lebende Autor Nicol Ljubić ein ebenso provokantes wie auch feinfühliges Porträt einer bürgerlichen Familie in den siebziger Jahren.

 

Swen Lasse Awe wurde mit der Uraufführung von „Abraum“ von Wilke Weermann an den Münchner Kammerspielen zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Zuletzt inszenierte er die Uraufführung „German Love Letter (zum Mond)“ von Lisa Danulat am Theater Bielefeld. Mit „Ein Mensch brennt“ zeigt er erneut eine Uraufführung, seine erste Arbeit am Thalia in der Reihe „Junge Regie“.

 

Dauer 1:20h, keine Pause

Uraufführung 8. September 2019, Thalia gauß (Garage)

 


PRESSESTIMMEN

„Viel Applaus für das konzentrierte Spiel der drei Protagonisten und die zu Diskussionen anregende Inszenierung eines weiterhin aktuellen Themas“ - Heinrich Oehmsen, Hamburger Abendblatt, 10.09.2019

 

„Aus dem Roman entstand am Thalia Theater unter der Regie von Swen Lasse Awe nun ein großartiges Stück Theater.“ - Dagmar Ellen Fischer, Szene Hamburg, Oktober 2019

 

„Regisseur Swen Lasse Awe baut aus der Romanvorlage ein beeindruckendes, 80-minütiges Theaterstück. [...] Es entlässt das Publikum nach der gelungenen Uraufführung so begeistert wie nachdenklich.“ - Dagmar Ellen Fischer, Hamburger Morgenpost, 10.09.2019

 

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