In der Eins
amkeit der Bau
mwollfelder

Christiane Jatahy
Christiane Jatahy
Sina Brüggemann
Sandra Küpper
Künstlerische Mitarbeit, Bühne und Lichtdesign
Thomas Walgrave
Künstlerische Mitarbeit
Henrique Mariano
Kostüme Sina Brüggemann
Simultanübersetzung und Assistenz der Regie
Juliane Elting
Die brasilianische Regisseurin Christiane Jatahy inszeniert zum ersten Mal am Thalia Theater und bringt zur Eröffnung der Spielzeit 2017&2018 „In der Einsamkeit der Baumwollfelder“ von Bernard-Marie Koltès als außergewöhnliche Versuchsanordnung für Schauspieler auf die Bühne.
Inspiriert von einer Brasilienreise schrieb der französische Autor 1987 sein Stück über die nächtliche Begegnung eines Verkäufers mit einem Kunden, bei dem vor allem die Verhandlung selbst im Zentrum steht. Es ist ein Spiel. Ein Verkäufer macht einem Kunden ein Angebot, um hiermit vor allem eines herauszufordern: eine kapitalistische Grundsatzdebatte, die mehr über die Gesetze des Marktes als über die Ware selbst aussagt. In Jatahys Spielanordnung treffen Menschen aus verschiedenen Kulturen aufeinander, die unterschiedliche Wertesysteme repräsentieren. Im Versuch des gegenseitigen Kennenlernens dieser Wertesysteme entsteht ein vielseitiges Abtasten der Welten und ein Kampf um Verständigung. Jatahy besetzt das vom Autor für zwei Personen geschriebene Stück mit mehreren Schauspielern, die sie in der Probenarbeit auf die Begegnung mit einem Unbekannten vorbereitet.
Gemeinsam mit dem ThaliaEnsemble knüpft sie mit diesem Theaterabend an ihre PerformanceFilmInstallation „Moving People“ an, die im Hamburger Hafen im Rahmen des Festivals Theater der Welt 2017 stattfindet. Mit Koltès’ Stück entsteht ein Spiel zwischen Fiktion und Realität.
Christiane Jatahy war mit ihrer freien Adaption von Strindbergs „Fräulein Julie“ („JULIA“) während der Lessingtage 2014 am Thalia Theater zu Gast, zurzeit ist sie artiste associée am OdéonThéâtre de l’Europe in Paris, am Le CentquatreParis und am Theatre National WallonieBruxelles.
Premiere 16. September 2017, Thalia Gauß
„Schon bei Koltès ist die Handlung auf ihren mythischen Kern reduziert, in Jatahys so radikalem wie klugen Konzept wird das noch deutlicher“ – Falk Schreiber, nachtkritik, 17.9.2017
„Ein intelligentes Spiel“ – Heinrich Oehmsen, Hamburger Abendblatt, 18.9.2017
„Ein durchdachter und trotz des tief philosophischen Textes unbedingt unterhaltsamen Abend.“ - Susanne Oehmsen, Flensburger Nachrichten, September 2017
„Diese Spielanordnung sorgt für eine spannende Verunsicherung der Performance“ – Falk Schreiber, nachtkritik, 17.9.2017