Hamletmas
chine
Sebastian Nübling
Evi Bauer
Maryam Abu Khaled
Mazen Aljubbeh
Kinan Hmeidan
Karim Daoud
Tahera Hashemi
Kenda Hmeidan
Yousef Sweid
Musik
Tobias Koch
Dramaturgie
Ludwig Haugk
Unter der Folie der „Hamletmaschine“ des ostdeutschen Dramatikers Heiner Müller stellt das Exil Ensemble das eigene Selbstverständnis in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, radikal in Frage. Durch die Texte von Ayham Majid Agha kommt Müller, hinter sich „die Ruinen Europas“, direkt in der syrischen Gegenwart an: der „zweite Clown im kommunistischen Frühling“ wird ein „dritter Clown im Arabischen Frühling“. Zwischen Slapstick und clownesker Artistik lässt Regisseur Sebastian Nübling die Groteske zum Symbol für die Fremdheit und Kälte in einem System der Unterdrückung werden. Das Exil Ensemble vereint professionelle Künstlerinnen und Künstler, die aufgrund der politischen Umstände in ihren Heimatländern, dazu gezwungen sind, im Exil zu leben. Seit 2016 arbeiten sieben Schauspielerinnen und Schauspieler unter der künstlerischen Leitung von Ayham Majid Agha in verschiedenen Produktionen am Gorki Theater Berlin. Das Exil Ensemble war bereits im letzten Jahr mit „Winterreise “ in der Regie von Yael Ronen bei den Lessingtagen zu Gast.
Gastspiel Exil Ensemble Maxim Gorki Theater Berlin
In deutscher und arabischer Sprache und in Dari mit deutschen und englischen Übertiteln
Dauer 1:20h
29. Januar 2019, Thalia Gauss
Gefördert von
„Wohl keine Inszenierung kann den kondensierten Horror dieses knappen, nur neun Druckseiten umfassenden Textes aus dem Jahr 1977 einholen. Nun aber ist Sebastian Nübling […] mit dem Exil-Ensemble aus geflüchteten Schauspielern am Berliner Maxim-Gorki-Theater eine frappierend schlüssige Aufführung gelungen. Statt des zum Scheitern verurteilten Versuchs, den Text zu illustrieren oder psychologisch-realistisch bewältigen zu wollen, setzt er auf artistische Verfremdung und belässt ihn in genau dieser Fremdheit und Kälte.“ - Peter Laudenbach, Sueddeutsche Zeitung
„Zwischengeschaltet sind neue Texte des syrischen Regisseurs, des hier mitspielenden Autors Ayham Majid Agha […]. Krieg und Ruinen sind hier keine Metaphern, sondern bilden Alltagsrealität ab, die literarischen Bilder knüpfen direkt und zwingend an Müllers Allegorien an […].“ - Peter Laudenbach, Sueddeutsche Zeitung