Begehren

Begehr
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von Benet i Jornet / Regie Alia Luque
Trailer Begehren

Zwei Paare. Der Ehemann, Sie, Der Mann, Die Frau. Ein einsames Haus im Wald. Ein Telefon, das klingelt, aber niemand meldet sich. Eine Autopanne am Straßenrand. Eine seltsame Begegnung in einer Bar. Mit analytischem Interesse seziert der katalanische Autor Benet i Jornet die Beziehungen und emotionalen Verstrickungen seiner vier namenlosen Figuren und ihre zwanghafte Suche nach einer Utopie des „absoluten Glücks“. Sein Stück „Begehren“ ist ein Trip in die dunklen Bereiche der Seele und ein beunruhigendes Verwirrspiel um Projektion und Erinnerung, Realität und Obsession.


Benet i Jornet, geboren 1940, ist einer der wichtigsten katalanischen Autoren der Gegenwart und hat bisher mehr als 40 dramatische Texte geschrieben. Mit dem Stück „Desig“ (Begehren), 1997 erstmals in Deutschland aufgeführt, erregte er großes Aufsehen. „Aus sehr wenigen, sorgsam dosierten Bestandteilen webt Benet i Jornet eine dunkle, leidenschaftliche Verwicklung, entwirft einen labyrinthischen Weg, der unumkehrbar ins Herz der Begierde führt. Es ist eine mehrdeutige Wegstrecke durch das Bewußtsein und die Erinnerung von vier Personen, die weder Sieger noch Besiegte sind ...“, so Sergi Belbel, Regisseur der Uraufführung. Regie in Hamburg führt die junge katalanische Regisseurin Alia Luque, geboren 1978 in Barcelona. Im Nachtasyl des Thalia Theaters läuft bereits in der zweiten Spielzeit ihre Inszenierung von Theo van Goghs „Blind Date“, die sich ebenfalls mit den Liebeswirren moderner Paarbeziehungen beschäftigt. Alia Luque richtet bei den nächsten Lessingtagen zum 3. Mal die „Lange Nacht der Weltreligionen“ ein und inszeniert außerdem am Staatstheater Mainz.

 

Für die Aufführung in Hamburg haben Alia Luque und die Dramaturgin Susanne Meister das Stück neu aus dem Katalanischen übersetzt.


Premiere 15. Dezember 2012, THALIA GAUSS

PRESSESTIMMEN

„In dem Drama geht es leise und bedrohlich ums Eingemachte. [...] Regisseurin Alia Luque zeigt die 90-minütige Reise in die Innerlichkeit schonungslos und komprimiert. Ein Drama, das unter die Haut geht.“ - Hamburger Morgenpost
 

„„Begehren“ so der Titel des Beziehungsdramas des Katalanen Josep Maria Benet i Jornet, das die junge Regisseurin Alia Luque nun als kunstvoll minimalistisches Kopfdrama im Thalia in der Gaußstraße herausbrachte. (...) Wie Insekten unter dem Mikroskop begegnen einander die vier Akteure auf der von Christoph Rufer entwickelten schlichten schwarzen, von einem Halbrund eingefassten Bühne. Das Ehepaar, die namenlose „Sie“, gespielt von einer farbenreich schillernden Oda Thormeyer und „Der Ehemann“, ein wundervoll emotional verbarrikadierter Matthias Leja. Man hat sich ohne die gemeinsamen Töchter ins einsame Wochenenddomizil zurückgezogen. [...] Ein fast thrillerhafter Plot entfaltet sich. Eine anonyme Anruferin atmet wortlos am Telefon. Auf dem Weg zum einzigen Supermarkt triff „Sie“ dreimal hintereinander einen mit Panne gestrandeten Mann. Man umkreist sich mit Worten und vernebelt die wahren Absichten. [...] Es erweist sich als ein Glücksfall, dieses auf Schlüsselszenen zugespitzte Stück derartig minimalistisch umzusetzen, in denen die Darsteller, allen voran Oda Thormeyer, die Psychologie und Nöte ihrer Figuren mit schneidenden Worten und sparsamen Gesten vor uns ausbreiten. Die raue und verknappte Sprache des Autors, die Alia Luque gemeinsam mit Susanne Meister selbst für ihre Fassung in Deutsche übertragen hat, potenziert diese Kargheit. Sie sorgt dafür, dass sich das Geschehen zusehends in den Kopf des Zuschauers verlegt. [...] Nur vordergründig folgt „Begehren“ einem Erzählstrang, eine Spezialität des Autors. Tatsächlich unterläuft Josep M. Benet i Jornet ständig die Erwartungshaltung des Zuschauers, indem er Türen der Geschichte öffnet, doch die Zugänge dahinter vermauert. Ihn staunend und rätselnd davorstehen lässt. Genau diese Brüche sind es, die den Freiraum für Assoziationen bieten, den viele Gegenwartsdramen vermissen lassen.“ - Hamburger Abendblatt

Foto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft Angerer