Pressestimmen

„Bei Maike Knirsch kommt Benjamin von Stuckrad-Barres schöner Schnodder-Sound am besten zur Geltung, sie spricht wie eine Mittzwanzigerin, die gerade aus einem Berliner Club gefallen ist.“ - Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung,  9. September 2023

 

Christopher Rüping und sein Team geben ihr Bestes, eine Kräfteverschiebung im Vergleich zum Roman herzustellen, weg vom Erzähler hin zu den Frauen in der Geschichte, zur tatsächlich politischen "Me too"-Debatte. Und stoßen dabei an natürliche Grenzen. Am Ende aber, kurz bevor im Finale die Frauen den Sender stürmen (...), entsteht etwas, das dem ganzen Roman fehlt: Wut. Und Bitterkeit.“ - Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung,  9. September 2023

 

„Aus einem Medienhaus mit Elon-Musk-Verehrung ein Transsilvanien zu machen ist natürlich sehr lustig und in der Überzeichnung der Details wirkungsvoll. Was Christopher Rüping aufschlussreich inszeniert, ist auch die Beziehung des erzählenden Ichs zu dessen „Freund“, dem Senderbesitzer; im Roman eine Art Herz der Finsternis, das einen mit Fragen zurücklässt: Wie konnte es sein, dass dieser mächtige Mann, der ihm nun so verachtenswert erscheint, einmal ein engster Freund war?“ - Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. September 2023

 

„Die psychischen Abhängigkeiten, die sich mit MeToo verbinden, die Widersprüche und Grauzonen wiederum, lotet der Abend anhand des Kampfes jener jungen Frauen aus, die sich zusammentun, um gegen den Chefredakteur ins Feld zu ziehen. Beeindruckend ist in der Rolle der Sophia vor allem die Schauspielerin Maike Knirsch, die diese Widersprüche verkörpert: Sie durchschaut die Mechanismen des Missbrauchs, sie ist diejenige, die, was vorgeht, glasklar reflektiert – und geht bei nächster Gelegenheit doch gleich wieder mit dem Chefredakteur ins Bett.“ - Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. September 2023

 

„Rüping inszeniert plakativ, mit viel Livemusik. Das passt zu Stil und Tempo des Romans. Die frech-schnoddrige Sprache Stuckrad-Barres funktioniert gut, zumal das Ensemble zum Niederknien spielt.“ - Katja Weise, NDR Kultur, 9. September 2023

 

„Es gibt großartige Szenen: mit Maike Knirsch als cooler Sophia - sie lässt sich nicht unterkriegen -, mit Hans Löw als Konzernboss. Selbst im Vampir-Outfit strahlt er noch Würde und Gelassenheit aus und verbirgt die Brutalität seiner Entscheidungen gekonnt hinter unaufgeregten Sätzen.“ - Katja Weise, NDR Kultur, 9. September 2023

 

„Rüping macht aus der Vorlage ein bizarres, bühnenwirksames Schauermärchen, aber schon die Sprache, diese absolut heutige, von Anglizismen, Ironie und Begriffen wie „Gratis-Hashtag-Dödel“ durchzogene Stuckrad-Barre-Sprache, verankert das Märchen direkt in der Gegenwart.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 11. September 2023

 

„Aus der funkelnden Truppe stechen insbesondere Julia Riedler mit ihrer präsenten Coolness und Nils Kahnwald hervor. Wie Kahnwald die schlaksigen, aufgekratzten Stuckrad-Barre-Bewegungen übernimmt, ohne sie zur Parodie zu steigern, ist schon ziemlich brillant.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 11. September 2023