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„Nach zwei Stunden Exzess und Übertreibung ist der Saal betroffen. Nach einem physischen Schock erwirken die letzten Sätze eine Besinnung, einen metaphysischen Schock. Ein unerwartet spiritueller oder ästhetischer Moment, der den Geruch von kalten Fleisch kontrastiert.“ - Le Figaro
 
„"Abulkasem" taugt zum Verb wie als Adjektiv, kann Lob oder Beleidigung sein. Nur ein Modewort, das nach einem Monat wieder verschwindet, ist es nicht. Beharrlich behauptet es sich und mutiert schließlich zur mythenumwobenen Person, der sich alles anhängen lässt: ein falscher Bart, das Image eines Terroristen, die Schuld an der Zunahme von Gewaltverbrechen sowie einen landesweiten Lebensmittelmangel.  "Invasion!" beschreibt die Karriere eines Wortes, das in der Lage ist, jeden Asylbewerber in einen Selbstmordattentäter zu verwandeln und schließlich zum Inbegriff des Bösen zu werden. Am Thalia Theater passt alles zusammen: Der Text des klugen 31-Jährigen wird vom fünf Jahre jüngeren Regisseur Antú Romero Nunes gekonnt in Szene gesetzt. Und auch die vier Schauspieler (Mirco Kreibich, Thomas Niehaus, Catherine Seifert, Rafael Stachowiak) überzeugen in 16 Rollen restlos.“ - Die Welt

 

„Die rasanten Szenen über vier Jugendliche inszenierte Regisseur Antú Romero Nunes in der Garage des Thalia in der Gaußstraße klar und komisch als Versuchsanordnung über Fremdenangst und interkulturelle Identitäten. Am Anfang steht der Name"Abulkasem". Niemand kennt ihn, doch in der Fantasie der Viererbande nimmt er vielerlei Gestalt an. Er macht den schüchternen Inder (Thomas Niehaus) zum "krassen Oberanbaggerer", lässt die Studentin (Cathérine Seifert) schon als Starregisseurin triumphieren. In einer "Forschergruppe" suchen sie den wahren Abulkasem und konstruieren aus dem "Phantom" einen Terroristen. Der Jungenspaß mutiert zum Staatssicherheitsproblem. Nunes und die fabelhaften Spieler jonglieren ironisch mit dem Text, ohne ihm die kritische Stoßkraft zu nehmen. Konturscharf skizzieren sie die Typen, lassen die Komiknummern über "Kanaken-Klischees" in den Ernst kippen. Der Apfelpflücker (Rafael Stachowiak) führt die Vorurteile über Immigranten sanft ad absurdum. Schauspieler Mirco Kreibich bricht dann aus der Garage aus. Draußen auf dem Parkplatz beginnt er seinen Monolog, kommt näher und steigert ihn beklemmend. Großartig! Mit wenigen Mitteln - Glitzerkugel, Lichtwechsel, Windmaschine - setzten die vier Zeichen, zeigen eindringlich und humorvoll: Das uns Fremde wird rasch zur Projektion der eigenen Ängste missbraucht.“ - Hamburger Abendblatt