Pressestim
men zu Die Protok
olle von To
luouse

„Ein psychologisches Kammerspiel wie es das Leben schrieb, heißt es im Programmheft, und tatsächlich lesen sich die "Protokolle von Toulouse" über weite Strecken wie ein gebautes Theaterstück, das geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers spielt. [...] Malte C. Lachmann umschifft in der Garage, der kleinsten Spielstätte des Thalia-Theaters in der Gaußstraße geschickt alle Klischees, die der schwierige Stoff mit sich bringen könnte. Er versucht gar nicht erst, einen Schauspieler mit Schminke und Maske in einen arabischen "Islamisten" zu verwandeln, der dem gerne bemühten Bild westlicher Medien entspricht. […] Die Nähe die sich in den Texten nur durch Wort ergibt, findet im Imaginationsraum Theater ganz körperlich statt. Und macht die Texte nur noch bedrückender, als es jede Form eines falschen Theater-Realismus hier vermocht hätte. […] Sympathy for the devil? Wohl kaum, sondern viel mehr jene Vermenschlichung des Terroristen, die ein erster Schritt ist, ihn und seine Umgebung vor sich selbst zu retten.“ - Deutschlandradio Kultur
 

„Es ist beklemmend und faszinierend zugleich, dem wahren Leben zuzuhören. Das von den beiden Schauspielern zum Glück nicht nachgespielt wird. Sie haben – und das ist mehr als genug – nur die Worte. […] Die virtuosen Schauspieler tauschen die erstaunlich – oder erschreckend? versierten Dialoge zwischen Mohamed Merah und Hassan neutral aus, bis das Protokoll plötzlich endet. (...) Der Theaterabend wertet, moralisiert und urteilt nicht. Er verhilft zur intensiveren Auseinandersetzung. Auch damit, sich immer wieder vor Augen zu führen: Hinter jedem Attentäter steckt ein Mensch und sein Motiv. Kein abstraktes, fernes Prinzip. [...] Diesen Theaterabend hat kein Autor geschrieben, sondern das Leben selbst.“ - SWR2
 
„Das Setting ist absolut harmlos. Denn zum Glück unternimmt Lachmann keinen einzigen Versuch, dokumentarisch zu sein. Was zählt, sind die erschreckend versierten Dialoge und die damit hoch professionell agierenden Schauspieler. Es ist ein sprachpsychologisches Kunstwerk, das keine Partei ergreift und dessen Ausgang von Anfang an klar ist. Es ist ein Protokoll. Der furchtbare Kontext der Situation steht in dieser Aufführung deutlich hinter der Theaterkunst zurück.“ - nachtkritik.de
 
Unbedingt hingehen: Wie bereits angedeutet, die schauspielerische Leistung ist hervorragend. Die beiden sind sich ihres Spiel sogar derart sicher, dass spontan improvisiert und Saal verlassende Zuschauer in das Schauspiel einbezogen werden. Viel wichtig ist aber, dass es ihnen gelingt die Protokolle auf eine Weise auf die Bühne zu bringen, sodass man meinen könnte, sie seien für das Theater geschrieben worden. Großartiges Thater, das betroffen macht. Hingehen! - livekritik.de