Multikulti, Interkultur oder doch lieber Dadaismus?

Probentagebuch "Integrier mich, Baby!"

"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!"

Das fand zumindest vor etwa einem Jahr Angela Merkel. Das findet Mark Terkessidis auch, weshalb er lieber von „Interkultur“ spricht. Während wir hier schon alle lange das leben, was er vorschlägt (ungefähr: eher ein Ineinander, als ein Miteinander (aber das auch), und zwar auf Augenhöhe), wagen wir doch den unverbindlich-vagen und sehr spielerischen Blick in die interkulturelle Zukunft. Ich reibe mir die Augen und sehe:

a) Wie polyglott diese Zukunft sein könnte. (Wenn Marina und Rosmery den strapaziösen, mehrsprachigen Theateralltag von der Bühne des Futurs in die Gegenwart holen.)

b) Einen Traum (Einmal die sozialistische Alternative von Marie und Christoph, die Welt ohne Schlüssel, geschweige denn verschließbares Wohneigentum; und das Ökoparadies, entworfen von Ali und David.)

c) Dadaismus. Und zwar in seiner Reinform. Etwas anderes fällt mir nämlich nicht ein, wenn ich Rosmery, David und Ali in einer Sprache miteinander reden höre, deren Laute noch keine Zunge in der doch beträchtlichen langen Menschheitsgeschichte formte. Aber vermutlich ist die interkulturelle Zukunft, die uns zweifelsohne – nach etwas mehr als drei Wochen Integrationskurs bin ich mir da sicher – bevorsteht, irgendwas von allem.


Ron Mieczkowski