Freiflug #13: Mo
mentum
Rahel Schnitter
Julian Hübner
Antonia Kamp
Natalja Starosta
Eine Tür knallt, und in Ihrer Vorstellung treten Sie durch sie hindurch, und dann durch die nächste mögliche, vielleicht eine aus der Erinnerung. Sie treten in einen Raum der Kindheit, des Rauschs, des Traums, einen, in dem Sie liebten, ein Arzt-, ein Prüfungszimmer, Räume folgen auf Räume. Am Ende knallt wieder eine Tür. Sie treten hindurch und gelangen in genau den Raum, in dem Sie sich gerade befinden. Gerade vielleicht genau im Nachtasyl.
Roger Willemsen erzählt in seinem autofiktional-essayistischen Roman „Momentum“ das Leben in alltäglichen, kleinen Augenblicken. Er wirft die Frage auf, warum sich eine unscheinbare Szene dem Gedächtnis einprägt, ein vermeintliches Schlüsselereignis aber fast vergessen ist und erschafft so einen Gegenentwurf zum Prinzip linearer Geschichte.
Julian Hübner ist Regieassistent am Thalia Theater und inszeniert seine erste szenische Lesung im Nachtasyl.