Die Nacht kurz vor den Wäldern

Die Nacht k
urz vor den
Wäldern

Fotos: Fabian Hammerl
Szenische Einrichtung
Matthias Jochmann

Ein Mann läuft nachts durch den Regen. Man erfährt nicht seinen Namen. Nur, dass er ein Fremder ist. Einer, der nicht hingehörte, wo er lebte. Einer, der versucht, nicht aufzufallen als der, der er ist. Einer, der einen Platz zum Schlafen braucht.Immer wieder verjagt und heimatlos begibt er sich auf die Suche nach einem Zimmer und einem Gesprächspartner. Um zu reden, und um ein Mal still stehen zu können, trotz des Regens, der ihn außer Gefecht setzt.

 

„Die Nacht kurz vor den Wäldern“ öffnet in einer Suada den Blick auf eine verstörende Welt, die hinter dem Alltag lauert. Der abgründige Monolog machte den französischen Autor Bernard-Marie Koltès 1977 beim Festival in Avignon schlagartig berühmt. Koltès, geboren 1948 in Metz, arbeitete als Regisseur und Autor für Theater und Rundfunk und unternahm mehrere Reisen nach Mittel- und Südamerika sowie Afrika. Zwanzig Jahre nach seinem frühen Tod 1989 in Paris ist der französische Dramatiker auf deutschen Bühnen unvermindert präsent. Der Schauspieler Heiko Raulin, zuletzt am Thalia Theater in der Inszenierung „Immer noch Sturm“ zu sehen, erarbeitet den Abend in der Garage gemeinsam mit dem jungen Regisseur Matthias Jochmann. Jochmann, Jahrgang 1987, studierte in Gießen Angewandte Theaterwissenschaft u.a. bei Heiner Goebbels und SIGNA, und zeigte erste Regiearbeiten in Berlin, Gießen und Marburg, sowie „4.48 Psychosis“ von Sarah Kane in La Plata/Argentinien.


Premiere 21. September 2012, Thalia Gauss (Garage)

PRESSESTIMMEN

„Keine Minute lässt Heiko Raulin im Monolog „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ Zweifel, dass er einen Kunstakt nachvollzieht. Er flaniert sozusagen im Straßenbild entlang der Linien des Textes von Bernard-Marie Koltès, stilisiert ihn zu einem körperlichen und verbalen Balanceakt zwischen den beiden Pfeiler der Garage im Thalia Gaußstraße. Er gleicht einem Seiltänzer auf dem Bordstein in einer dunklen Straßenecke, der schon mal vornüber in die Gosse fällt, sich aber aufrappelt und weiterläuft: ein Unbehauster, ein Fremder in seiner Haut und der Welt. Umso schärfer ist sein Blick: „Wir alle sind mehr oder weniger Fremde." [...] Heiko Raulin zeichnet in der szenischen Einrichtung des jungen Regisseurs Matthias Jochmann, Jahrgang 1987, das aktuelle Bild des flexiblen, äußerlich smarten, doch in seiner Existenz stets gefährdeten Global Player und bleibt auch als Performer im „Zwischenraum“. Schrittweise tastet er sich in die Figur, um sich dann wieder auf sich zurückzuziehen. Indem er zu ihrer Einsamkeit und Verzweiflung Distanz wahrt, verleiht er ihr eine unberechenbare Kraft.“ - Hamburger Abendblatt

 

Weitere Pressestimmen
Gastspiele

28. September 2013

Bucktopia-Festival, Magdeburg

 

17. Mai 2013

Nationaltheater Griechenland, Athen