Der Ta
rtuffe
Dimiter Gotscheff †
Katrin Brack
Barbara Aigner
Claus Caesar
Henning Streck
Mit
Norman Hacker (Tartuffe),
Peter Jordan (Orgon),
Paula Dombrowski (Elmire),
Angelika Thomas (Pernelle),
Andreas Döhler (Damis),
Judith Rosmair (Dorine),
Anna Blomeier (Mariane),
Ole Lagerpusch (Valère),
Helmut Mooshammer (Cléante),
Christoph Rinke (Loyal)
Gotscheff schreibt in seinem grimmig finsteren Kehraus Molières Komödie mit viel Heiner Müller um zum Konflikt zwischen Erster und Dritter Welt. Nach einem fulminanten Konfetti- und Luftschlangen-Feuerwerk (Bühne Katrin Brack), in dem ein blasiertes Neo-Rokoko aus allen Rohren schießt und als Spaßgesellschaft den Absolutismus des Ennui feiert, zeigt sich der Tartuffe des Norman Hacker als kalt agierender Prophet, verkündend den Hass und den Aufstand. Ein Extremist und Fundamentalist, Umverteiler und Umwerter, der in der moderaten Manier des massensuggestiven TV-Predigers auftritt und sich kleidet in die Maske der Revolution. Seine Opfer-Lämmer weidet er nicht, sondern führt die Blökenden auf die Schlachtbank. Er hat nicht frohe Botschaft, sondern Tage des Zorns zu verkünden. Und Orgon (Peter Jordan) nimmt diese Offerte an und verinnerlicht sie wie eine Befreiungs-Theologie, als sei es der absolute Kick, das Asketen- und Flagellanten-Gewand anzuziehen.
Dauer: 2h, keine Pause
Premiere Salzburger Festspiele 29. Juli 2006
Hamburg-Premiere am 27. September 2006, Thalia Theater
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen