Dimiter Gotscheff, 1943 in Bulgarien geboren, kommt Anfang der sechziger Jahre nach Ost-Berlin, um Tiermedizin zu studieren. Nach kurzer Zeit wird er Schüler und Mitarbeiter von Benno Besson am Deutschen Theater und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Insbesondere seine Heiner Müller-Inszenierungen, wie "Philoktet“ 1983 in Sofia und "Quartett“ 1985 in Köln erregen großes Aufsehen. Seit Mitte der achtziger Jahre ist er an vielen deutschsprachigen Bühnen von Wien bis Hamburg tätig. Seine Arbeiten sind regelmäßig beim Berliner Theatertreffen zu sehen, darunter 2006 Tschechows „Iwanow“ von der Berliner Volksbühne sowie 2007 Molières „Tartuffe“, eine Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Thalia Theater. Im selben Jahr werden „Die Perser“, die er am Deutschen Theater in Berlin inszeniert, von der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zur Inszenierung des Jahres gewählt. Dimiter Gotscheff ist Träger des Peter-Weiss-Preises der Stadt Bochum. In der Spielzeit 2009/2010 feiert seine Inszenierung „Ödipus, Tyrann“ von Sophokles nach Hölderlin von Heiner Müller am Thalia Theater Premiere. Mit „Antigone“ in der Übersetzung von Friedrich Hölderin setzt Dimiter Gotscheff seine intensive Beschäftigung mit der griechischen Antike am Thalia Theater fort. Seine Inszenierung "Immer noch Sturm" von Peter Handke am Thalia Theater in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen wird zum Stück des Jahres 2012 gewählt und erhält den Mülheimer Dramatikerpreis, die Inszenierung wird unter anderem ans Burgtheater Wien, zu den Autorentheatertagen Berlin und ans Hessische Staatstheater Wiesbaden eingeladen.
In der Spielzeit 2012/13 inszeniert Dimiter Gotscheff einen Heiner Müller-Abend unter dem Titel "Leeres Theater" - seine letzte Arbeit in Hamburg. Dimiter Gotscheff stirbt am † 20. Oktober 2013.