Für den Zusammen
halt

Der brutale Überfall auf Israel und die unvorstellbar bestialischen Massaker an der Bevölkerung sind aufs schärfste zu verurteilen und durch nichts zu rechtfertigen. Auch nicht durch die Verfehlungen israelischer Regierungspolitik. Nach der Ukraine wurde mit Israel abermals ein souveräner Staat überfallen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Verbrechen, der Krieg der Hamas und ihrer Verbündeten gegen Israel und seine Bevölkerung ist ebenfalls ein Verbrechen. In beiden Fällen ist das erklärte Ziel die völkerrechtswidrige Auslöschung und Vernichtung eines Staates. Man muss gar nicht die besondere Verantwortung Deutschlands bemühen, um den Überfall auf Israel zu verurteilen. Auch die Bevölkerung von Gaza wird derzeit zum Spielball der Terrormilizen – das ist das zynische Kalkül der Täter. Auch ihr gehört unser Mitgefühl.

Mehr denn je gilt es, sich mit den Mitteln der Kunst und Kultur für den Respekt vor kultureller Vielfalt ein zu setzen: weltweit, aber auch in Deutschland, in Hamburg, im Kreis der Mitmenschen, in der eigenen kulturellen Praxis. Da droht gerade etwas zu zerreißen. Wir müssen dialogfähig bleiben bzw. wieder werden, auch wenn das vielen gerade ganz besonders schwerfällt.


Joachim Lux, Intendant Thalia Theater Hamburg, 12./ 31. Oktober 2023