Lange N
acht der Wel
treligionen

Der Titel ist Programm

 

Das Thalia Theater lädt zum vierten Mal zur Langen Nacht der Weltreligionen, das Thema dieses Mal: „Freiheit und Schicksal des Menschen“.
Bereits beim Betreten des Theaters wird man von einem Schulprojekt empfangen, das kleine Inszenierungen zum Thema des Abends zeigt. Ein Kanon, der am Ende das Wort „Karma“ bildet und junge Menschen, die Trommel spielen und die Freiheit ausrufen. Eine der Treppen wird zum heiligen Pfad erklärt, den man nur barfuß betreten kann. Einige wenige Theaterbesucher lassen sich darauf ein. Im Saal Platz genommen, wird der Abend von Joachim Lux eröffnet, der uns im Laufe des Abends dann durch vier Gesprächsrunden moderierend leiten wird. Begleitet werden wir außerdem von einem musikalischen Duo, bestehend aus der libanesischen Sängerin Rima Khcheich und dem Bassisten Tony Overwater. Für mich waren die musikalischen Beiträge Momente des Erwachens, Erholens und Aufatmens zwischen den teilweise schwer verdaulichen, religiösen Sequenzen. Dem Zuschauer oder in diesem Fall mehr dem Zuhörer, wird eine breite Palette an religiösen Texten angeboten: Schauspieler des Ensembles lesen aus Bibel, Koran, Tora und aus buddhistischen und hinduistischen Schriften. Nach jeder Lesung diskutieren geladene Gäste, wie Prof. Dr. Wolfram Weiße, Prof. Dr. Birgit Recki und Prof. Dr. Ulrich Dehn und andere über die gehörten Passagen. „Tapfer durchhalten“ war mein Motto für den Abend, drei Stunden lang einer Vorlesung in Geistesgeschichte und Religionswissenschaften zu folgen, ist schon eine Herausforderung, denke ich über diesen Abend, von dem ich viel Lehrreiches mitnehmen durfte. Danke. Theater kann vieles und noch viel mehr. Das hat das Thalia ein weiteres Mal bewiesen.

Darja Schulz