Mut(stücke) – Ein
Jugend-Performanc
e-Projekt des Thalia Treffpunkt

Die Garage des Thalia Theaters in der Gaußstraße bot elf jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund eine Plattform zum performen. Die Gäste des „Mut-Stücks“ wurden von den Performern einzeln begrüßt und an die Sitzplätze geführt. „Wow, ich freue mich dich zu sehen. Cool, dass du es geschafft hast, doch noch zu kommen. Folg mir bitte, ich zeige dir wo du heute Abend sitzen wirst“, entgegnete mir der aufgeweckte Breakdancer Amin David, als ich die Garage betrat. Er setze mich direkt in die erste Reihe und versicherte mir, dass ich einen „VIP-Platz“ bekommen hätte. Nachdem alle Besucher des Theaters ihre Sitzplätze zugewiesen bekommen hatten, begann die Show.
Die jungen Darsteller standen in einer Reihe auf der Bühne, machten ein kurzes Warm-up und dann gingen die Lichter des Theaters aus und plötzlich lief ein Video auf der sonst kalten weißen Wand der Bühne. Das Publikum schaute der Videokollage und den in ihr vorgetragenen Statements zum Thema „Mut“ gespannt zu. Dann der nächste „break“ und sie fingen alle an zu tanzen. Drei der Darsteller stellten einen Teil der Hip Hop Kultur dar: Breakdance. Anschließend wurden die Zuschauer von Justus Mohr und seinen Zaubertricks verzaubert. Drums, Klavier, Bass- und E-Gitarre wurden live gespielt und dazu kam auch der Live-Gesang. Der selbst geschriebene Song der beiden Sängerinnen kam beim Publikum sehr gut an. Die Zuschauer wurden zu keiner Sekunde der Show allein gelassen und wurden permanent in das Stücks miteinbezogen, bis sie schließlich von den Protagonisten des Abends angemalt wurden. Damit wollten sie testen, ob wir Zuschauer genug Mut besäßen, mit dieser Bemalung nach Hause zu fahren.

In einem Nachgespräch zwischen den Darstellern und dem Publikum erzählten diese, dass sie schon in Dresden, Frankfurt und Berlin mit ihrem Stück gastiert haben und höchstwahrscheinlich demnächst beim Festival „Explosion“ in Bremen auftreten werden. Auf die Frage, wie sie zueinander gefunden haben, antworteten fast alle Darsteller, dass sie kurioserweise von Omid (einem der Darsteller) angeworben wurden.
Unter der Leitung von Maren Hoff und dem Coaching von Alina Gregor ist ein sehr unterhaltsames Stück entstanden. Ich hoffe, diese Jugendlichen noch öfter im Theater sehen zu können, da sie mich mit ihrer Performance in ihren Bann gezogen haben.