Debütan
tensalon
In den insgesamt vier Debütantensalons bewerben sich jeweils zwei Autor:innen um den mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals 2023, der am 24. September um 11:00 Uhr im Thalia Nachtasyl verliehen wird.
Alle vier Debütantensalons werden von der Autorin Dora Heldt moderiert.
Am 2. Abend stellen Dirk Gieselmann und Lisa Roy ihre Debütromane vor:
Das Ehepaar Roleder zieht in „Der Inselmann“ von Dirk Gieselmann Anfang der 60er Jahre in einem entlegenen Teil Deutschlands auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt.
Arielle Freytag in „Keine gute Geschichte“ von Lisa Roy hat es eigentlich geschafft: Aufgewachsen im prekären Essener Stadtteil Katernberg, verdient die Anfang 30jährige als Social-Media-Managerin in Düsseldorf mittlerweile viel Geld. Bis eine Depression sie aus der Bahn wirft und für eine Weile in die „Klapse“ bringt. Kaum wieder zu Hause, erreicht sie ein Anruf aus Katernberg und zum ersten Mal seit zwölf Jahren kehrt Arielle an den Ort ihrer Jugend zurück. Dort werden seit ein paar Tagen zwei Mädchen vermisst - was Arielle mit Wucht an ihre Mutter erinnert, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwand. Damals blieb sie allein bei ihrer eigenwilligen Großmutter zurück. Während in Katernberg fieberhaft nach den Mädchen gesucht wird, stellt Arielle sich den schmerzhaften Fragen, auf die sie immer dringender Antworten braucht.