AUFKLÄ
RUNGSMAS
CHINE
Mit
Anna K. Seidel
Paulina Alpen
Pauline Rénevier
Aaron Brömmelhaup
Musicaldarstellerinnen und choreographische Mitarbeit
Anna Wrobel
Lisa Dangl
Pia von der Assen
Hannah Schlewitt
Regie
Alexander Klessinger
Coregie & Choreografie
Paulina Alpen
Dramaturgie
Mascha Luttmann
Bühne
Christopher Dippert
Sarah Matthies
Kostüm
Lea Baisch
Luisa Hartmann
Sabina Lorenz
Musikalische Leitung
Niklas Handrich
Komposition „Die Ringe sind wir“
Orestis Papaioannou
Chorleitung
Dulguun Chinchuluun
Regieassistenz
Sonya Ahmed
Produktionsleitung
Jana Stockerer
Das Ideal vom guten Menschen müssen heute all jene verfolgen, die sich demokratischen Werten verschrieben haben. Denn Freiheit, Gleichheit und Solidarität lassen sich nicht verordnen. Auch Gotthold Ephraim Lessing arbeitete an der Verwirklichung dieses Ideals. Ganz in aufklärerischer Manier glaubte Lessing, es bräuchte nur ein wenig Übung, um die moralische Intuition seines Publikums zu wecken und in Richtung Tugend einzunorden. Dazu entwickelte er die Maxime, die ihn zum Tragödienschreiber machte: der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen Tugenden, zu allen Arten der Großmuth der aufgelegteste. Akribisch errechnete Lessing die perfekten Figuren für diese Aufgabe. Sie sind tugendhaft, nahbar und sie tun vor allem eins: leiden. Heute sind wir froh, dass wir sie haben. Wir werden nicht müde, uns an ihrem Schicksal zu üben. Das Ideal wird immer wieder reformuliert. Bis es zum Slogan wird, bis man mitsingen kann. Aber letztendlich müssen sich Texte wie die Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“ an der sozialen Praxis der Rezipient*innen messen lassen.
Die Inszenierung befragt das Erbe, das der Humanist Lessing im deutschen Theater und die Aufklärung allgemein im Selbstbild demokratischer Staaten hinterlassen hat. Sie entwirft ein Konfrontationsfeld mit der zeitgenössischen Erfahrung einer informierten Welt, die nicht mehr aufgeklärt werden muss und trotzdem nicht handelt.
Inhaltshinweis: Schilderung und Darstellung von Gewalt
Dauer 1h, ohne Pause
Premiere 17. & 19. Juni 2022, 22 Uhr, Thalia Gauss