AUFKLÄRUNGSMASCHINE

AUFKLÄ
RUNGSMAS
CHINE

Die bürgerliche Tragödie nach Lessing / Studienprojekt III Theaterakademie Hamburg ⁩/ Nichts unter der Sonne - Gotthold Ephraim Lessing / Regie Alexander Klessinger
Foto: Richard StöhrFoto: Richard StöhrFoto: Richard StöhrFoto: Richard StöhrFoto: Richard Stöhr

Mit

Anna K. Seidel

Paulina Alpen

Pauline Rénevier

Aaron Brömmelhaup

 

Musicaldarstellerinnen und choreographische Mitarbeit 

Anna Wrobel

Lisa Dangl

Pia von der Assen 

Hannah Schlewitt

 

Regie

Alexander Klessinger

 

Coregie & Choreografie

Paulina Alpen

 

Dramaturgie

Mascha Luttmann

 

Bühne

Christopher Dippert

Sarah Matthies

 

Kostüm

Lea Baisch

Luisa Hartmann

Sabina Lorenz

 

Musikalische Leitung

Niklas Handrich

 

Komposition „Die Ringe sind wir“

Orestis Papaioannou

 

Chorleitung

Dulguun Chinchuluun

 

Regieassistenz

Sonya Ahmed

 

Produktionsleitung

Jana Stockerer

Das Ideal vom guten Menschen müssen heute all jene verfolgen, die sich demokratischen Werten verschrieben haben. Denn Freiheit, Gleichheit und Solidarität lassen sich nicht verordnen. Auch Gotthold Ephraim Lessing arbeitete an der Verwirklichung dieses Ideals. Ganz in aufklärerischer Manier glaubte Lessing, es bräuchte nur ein wenig Übung, um die moralische Intuition seines Publikums zu wecken und in Richtung Tugend einzunorden. Dazu entwickelte er die Maxime, die ihn zum Tragödienschreiber machte: der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen Tugenden, zu allen Arten der Großmuth der aufgelegteste. Akribisch errechnete Lessing die perfekten Figuren für diese Aufgabe. Sie sind tugendhaft, nahbar und sie tun vor allem eins: leiden. Heute sind wir froh, dass wir sie haben. Wir werden nicht müde, uns an ihrem Schicksal zu üben. Das Ideal wird immer wieder reformuliert. Bis es zum Slogan wird, bis man mitsingen kann. Aber letztendlich müssen sich Texte wie die Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“ an der sozialen Praxis der Rezipient*innen messen lassen. 

 

Die Inszenierung befragt das Erbe, das der Humanist Lessing im deutschen Theater und die Aufklärung allgemein im Selbstbild demokratischer Staaten hinterlassen hat. Sie entwirft ein Konfrontationsfeld mit der zeitgenössischen Erfahrung einer informierten Welt, die nicht mehr aufgeklärt werden muss und trotzdem nicht handelt.

 

Inhaltshinweis: Schilderung und Darstellung von Gewalt

 

Dauer 1h, ohne Pause

Premiere 17. & 19. Juni 2022, 22 Uhr, Thalia Gauss