Marschlande
Kurz gefasst
Es sollte der Höhepunkt ihres gemeinsamen Lebens werden: der Umzug aus der engen Stadtwohnung hinaus in die scheinbar grenzenlose Weite der Marschlande, wo der Wind ungehindert über die Felder fegt. Während Philipp in diesem neuen Leben aufgeht, fühlt Britta sich zusehends fremd – verloren in der Stille, abgeschnitten von allem, was sie einmal war. Doch dann begegnet ihr auf einem Straßenschild der Name Abelke Bleken, und etwas gerät in Bewegung.
Fünfhundert Jahre trennen sie, und doch ist es, als legten sich Abelkes Spuren auf Brittas eigenes Leben. Eine Frau, die sich gegen Sturmfluten stemmte, gegen die harte Erde, gegen die Missgunst einer Welt, in der eine eigenständige Frau ebenso bedrohlich wirkt wie der Himmel, der sich über ihr zusammenzieht. Eine Frau, die nichts anderes will, als ihr Land zu halten – und die dennoch ins Zentrum eines tödlichen Verdachts gerät. Denn in Zeiten, in denen Worte sich in Anklagen verwandeln, reicht eines, um ein Leben auszulöschen: Hexe.
„Sieh nicht nur in den Raum, sieh auch in die Zeit“
Während Britta sich immer tiefer in Abelkes Geschichte gräbt, beginnt sich die Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufzulösen. Welche Kräfte wirken, welche Strukturen, welche Ängste, welche Verleumdungen halten sich über Jahrhunderte? Eine vielschichtige Erzählung über Frauen, die sich nicht fügen, über Macht und Abhängigkeit, über Geschichte, die niemals wirklich vergangen sind.