Yael Ronen, 1976 in Jerusalem geboren, ist Theaterregisseurin und Autorin. Die deutschsprachige Presse beschreibt sie als „eine Art Generalsekretärin für Weltkonflikte“ und „Meisterin der Deeskalationskomik“. Ihre größte Provokation: schwarzer Humor im Umgang mit historischen Konflikten.
Seit der Spielzeit 2013&2014 ist Yael Ronen Hausregisseurin am Maxim-Gorki-Theater in Berlin und inszeniert außerdem am Schauspielhaus Graz, am Volkstheater Wien und an den Münchner Kammerspielen.
Ihr Stück „Dritte Generation“ (2008), gespielt von israelischen, palästinensischen und deutschen Schauspielerinnen und Schauspielern, wurde international gefeiert und zu zahlreichen Festivals eingeladen. Am Schauspielhaus Graz entwickelte sie „Hakoah Wien“, ein Stück über ihre eigene Familiengeschichte, das 2013 mit dem österreichischen Theaterpreis „Nestroy“ ausgezeichnet wurde. Am Berliner Maxim Gorki Theater inszenierte sie die Uraufführung von Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. „Common Ground“, ihre Arbeit mit Schauspieler*innen aus dem ehemaligen Jugoslawien, wurde 2015 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und gewann bei den Mülheimer Theatertagen den Publikumspreis. In Berlin inszenierte sie darüber hinaus das Projekt „Erotic Crisis“, in dem sie gemeinsam mit dem Ensemble die Konfliktzone Sexualität und Partnerschaft untersucht, sowie „Das Kohlhaas-Prinzip“, das von Kleists Novelle inspiriert ist.
Ronens Inszenierung „The Situation“ wurde im September 2015 im Maxim Gorki Theater uraufgeführt und brachte ihr die zweite Einladung zum Theatertreffen ein. Das Stück verhandelt die politische Lage im Nahen Osten. Außerdem wurde es in der Kritikerumfrage von „theater heute“ zum „Stück des Jahres 2016“ gewählt. Mit ihrer Inszenierung „Denial“, ein Projekt über persönliche und politische Verdrängung, eröffnete das Maxim Gorki Theater die Spielzeit 2016&2017. Zudem wurde Ronen für „Lost and Found“ (Volkstheater Wien) mit dem „Nestroy“ in der Kategorie „Bestes Stück – Autorenpreis“ ausgezeichnet.
2017 erhielt sie den Preis des Internationalen Theaterinstituts im Rahmen des Festivals „Theater der Welt 2017“ und inszenierte am Maxim Gorki Theater die Uraufführung „Winterreise رحلة الشتاء“ mit dem neugegründeten Exil Ensemble. Im gleichen Jahr erhielt Yael Ronen den Preis des Internationalen Theaterinstituts sowie den 14. Europe Prize for Theatrical Realities und war mit ihrer Inszenierung „Point of no Return“ (Münchner Kammerspiele) zu den Autorentheatertagen 2017 am Deutschen Theater eingeladen.
In der Spielzeit 2017&2018 inszenierte sie am Maxim Gorki Theater „Roma Armee“ und „A Walk on the Dark Side“ in Berlin, gefolgt von „Yes but no“ und „Third Generation - Next Generation“.
Mit der Produktion „(R)Evolution“ wird Yael Ronen im Februar 2020 am Thalia Theater debütieren.