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Luk Perceval
Luk Perceval

Luk Perceval, 1957 in Lommel/Belgien geboren, begann seine Theaterlaufbahn 1979 als Schauspieler am Nationaltheater Antwerpen, das er fünf Jahre später verließ, um die freie Truppe „Blauwe Maandag Compagnie“ zu gründen. Mit der „BMCie“ realisierte er u.a. den Shakespeare-Marathon „Ten oorlog“. Die deutschsprachige Version unter dem Titel „Schlachten!“ wurde 1999 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Im Jahr 2000 wurde die Inszenierung zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zur Aufführung des Jahres gewählt und mit dem „Innovationspreis“ des ZDF/3SAT ausgezeichnet.

1998 wurde Perceval Intendant des Nationaltheaters Antwerpen, das er in „Het Toneelhuis“ umstrukturierte.

In Deutschland inszeniert er u.a. am Schauspiel Hannover und an den Münchner Kammerspielen, als Opernregisseur arbeitet er an der Staatsoper Stuttgart, an der Staatsoper Hannover und an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Viele seiner Inszenierungen wurden auf internationalen Theaterfestivals gezeigt und ausgezeichnet.

Seit 2000 entwickelte Perceval eine Reihe von Theaterfilmen über seine Inszenierungen und realisierte die Dokumentarfilme „Düsseldorf mon Amour“ und „Die verborgene Stadt“.

Von 2005 bis 2008 war Luk Perceval Hausregisseur an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin, 2004 und 2007 wurden seine Inszenierungen „Andromache“ und „Maria Stuart“ mit dem Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet.

Von 2008 bis 2011 war Perceval Leiter des Studiengangs Regie und Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.

Von der Spielzeit 2009/10 bis zur Saison 2015/16 war Luk Perceval Oberspielleiter am Thalia Theater. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Arbeiten. Im April 2011 brachte Perceval „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert auf die Bühne und erhielt dafür in Moskau den russischen Theaterpreis „Goldene Maske“ in der Kategorie „Best Foreign Production Presented in Russia in 2013“. Außerdem entstanden in der Spielzeit 2011/12 in Kooperation mit der Ruhrtriennale Shakespeares „Macbeth“ sowie Tschechows „Der Kirschgarten“.

Seine Inszenierung „Jeder stirbt für sich allein“ nach dem Roman von Hans Fallada (Thalia Theater Hamburg, 2012) wurde 2013 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und bei der jährlichen Kritiker-Umfrage von „theater heute“ zur „Inszenierung des Jahres 2013“ gewählt, das Bühnenbild von Annette Kurz zum „Bühnenbild des Jahres 2013". Außerdem erhielt Perceval 2013 den Theaterpreis „Der Faust“ in der Kategorie Regie Schauspiel.

In der Spielzeit 2013/14 erarbeitete  er in Koproduktion mit dem NTGent „FRONT - Im Westen nichts Neues“ nach dem Roman von Erich Maria Remarque. Die internationale Produktion wurde u.a. eingeladen zum Festival Perspective 2014 in Saarbrücken, zum Edinburgh International Festival 2014 sowie zum internationalen Sommerfest des Bundespräsidenten Joachim Gauck „1914 – 2014.  Hundert europäische Jahre“ am Ehrenhof von Schloss Bellevue in Berlin.

2015 inszenierte Perceval die Adaption des Romans „Die Blechtrommel“ von Günter Grass. Es folgten am Thalia Theater die Inszenierungen „Liebe“ (2016), „Geld“ (2016) und „Hunger“ (2017), die als „Trilogie meiner Familie“ auf dem Romanzyklus von Émile Zola basieren und in der Spielzeit 2017/18 als siebenstündiger Theatermarathon gezeigt wurden.

Seit 2018 ist Luk Perceval Hausregisseur am NTGent in Belgien.

 

Zur persönlichen Website von Luk Perceval: www.lukperceval.info
Videodiary unter http://vimeo.com/lukperceval