Wolf unte
r Wölfen
Es ist das Inflationsjahr 1923. Wolfgang Pagel ist Kriegsheimkehrer ohne Profession, seine Freundin Petra Ledig ist erst Schuhverkäuferin, dann arbeitslos und schließlich Gelegenheitsprostituierte. Nun wollen beide heiraten. Als am Hochzeitsmorgen das Geld fehlt, treibt es den verzweifelten Wolfgang in die Halbwelt des verrückten, überdrehten Zwischenkriegs-Berlin. In einem illegalen Spielkasino hofft er auf großen Gewinn und trifft alte Kriegskameraden. Petra legt sich währenddessen mit ihrer Wirtin an, wird auf die Straße gesetzt und als leichtbekleidete Herumtreiberin verhaftet. Dass sie zudem schwanger ist, darf niemand wissen. Wolfgang, der sich verlassen glaubt, begibt sich mit den ehemaligen Soldaten ostwärts zum Rittergut Neulohe, um ein neues Leben zu beginnen. Dort verstrickt er sich nicht nur in das finanzielle Desaster des unbedachten Gutspächters von Prackwitz, sondern gerät auch mitten hinein in den Küstriner Putschversuch der Schwarzen Reichswehr, die am 1. Oktober 1923 die deutsche Regierung stürzen will. „Wolf unter Wölfen“ ist ein überbordendes Gesellschaftsporträt, das im taumelnden „Babylon“ Berlin und auf einem verschuldeten Landgut im Ausnahmezustand spielt. Kriegsversehrtheit, Massenarbeitslosigkeit und der Rausch des Geldes, das immer weiter gedruckt wird, lassen die Menschen verrohen. Und so spielt der Romantitel auf die Aussage des Philosophen Thomas Hobbes an: homo homini lupus (Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf).
Regisseur Luk Perceval hat bereits mehrere Romane von Hans Fallada erfolgreich für die Bühne adaptiert. Mit „Kleiner Mann – was nun?“ (Münchner Kammerspiele) und „Jeder stirbt für sich allein“ (Thalia Theater) wurde er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Nach längerer Pause kehrt er noch einmal ans Thalia Theater zurück, um gemeinsam mit dem Ensemble seine Beschäftigung mit Fallada fortzusetzen.
Premiere im Januar 2024, Thalia Theater
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