Wir sind Hundert

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Regie Susanne Schwarz / Deutsche Erstaufführung
Foto: Krafft AngererFoto: Krafft AngererFoto: Krafft Angerer

Drei Menschen und nur ein Leben? Drei Menschen begeben sich auf die Suche: Der eine sucht das Leben in einer Familie. Der andere versucht das Leben eines Revolutionärs. Doch schließt dieser Lebensentwurf nicht die Sehnsucht nach Liebe aus? Der dritte will nur seine Ruhe. Aber kann diese neben der Geschwindigkeit der Ereignisse bestehen? Es sind drei Leben, die nicht unterschiedlicher sein können und doch eines gemeinsam haben – die Suche nach ein bisschen Glück. Khemiri kommentiert ironisch gesellschaftliches Engagement und das Bedürfnis nach Geborgenheit. Da in der sich ständig wandelnden Welt Worte ihre Botschaften verlieren, mehr und mehr zu Hülsen werden, entgleitet dem Menschen die Wirklichkeit. Plötzlich ist seine Zeit um, macht er seine letzten Schritte, spricht er seine letzten Worte – und stirbt.

 

Jonas Hassen Khemiri wird 1978 in Stockholm als Sohn einer Schwedin und eines Tunesiers geboren. Sein Romandebüt „Das Kamel ohne Höcker“ erhält zahlreiche Preise und wird in Schweden verfilmt. Bald danach folgt sein zweiter Roman „Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen“. Sein Drama „Invasion!“ wurde von Antú Romero Nunes am Thalia Theater inszeniert. Khemiri verarbeitet in seinen Texten Migrationserfahrungen – alltägliche Konflikte der bikulturellen Identität zwischen einer schwedischen Umgebung und den arabischen Vätern seiner Abstammung werden zum Thema. Spielerisch entstehen so kulturelle und sprachliche Multi-Identitäten, die die Grenzen zwischen Fiktion und Biografie auflösen.

 

Deutsche Erstaufführung 9. April 2011, Thalia Gauß (Garage)