Späte N
achbarn
Alte Nachbarn sind Dr. Kalischer (André Jung) und Mrs. Kopitzki (Barbara Nüsse), zwei in die Jahre gekommene jüdische Einwanderer in New York. Mrs. Kopitzki bessert ihr Einkommen durch das Abhalten telepathischer Séancen auf. Von ihrem Nachbarn nimmt sie kein Geld. Er besucht sie regelmäßig. Und bekommt als eine Art Liebesdienst neben einem Abendbrot auch die Illusion einer telepathischen Wiederbegegnung mit seiner im alten Europa, in Krieg und Holocaust zurückgebliebenen Geliebten geschenkt. Bis er eines Tages eine Entdeckung macht...
Der lettische Theatermacher Alvis Hermanis hat zwei Geschichten des großen jiddischen Erzählers und Literaturnobelpreisträgers Isaac B. Singer für das Theater adaptiert. Geboren 1904 im polnischen Radzymin und aufgewachsen in Warschau, emigrierte Singer 1935 von der Alten Welt in die Neue – wie viele seiner Figuren. Der Regisseur Alvis Hermanis, 1965 in Riga geboren, leitet seit 1997 das Neue Theater Riga, ein zeitgenössisches Repertoiretheater im Zentrum der Stadt. Viele seiner Produktionen werden weltweit auf internationalen Festivals gezeigt. 2007 erhielt er den Europäischen Theater-Preis „New Realities in Theatre“ in Thessaloniki. Außerdem wurde Alvis Hermanis mit dem Nestroy-Preis 2010 als bester Regisseur für seine Inszenierung „Eine Familie“ von Tracy Letts am Wiener Akademietheater ausge-zeichnet.
Eine Koproduktion mit Spielart Factory München
Regie Alvis Hermanis Bühne und Kostüme Monika Pormale Licht Björn Gerum Dramaturgie Julia Lochte
Ensemble André Jung, Barbara Nüsse sowie Roswitha Diercks
Im Anschluss an die Vorstellung am 5. Februar findet ein Publikumsgespräch mit Alvis Hermanis statt. Moderation: Heide Soltau (NDR Rundfunk).