Schöne neue Welt

Schöne n
eue Welt

nach dem Roman von Aldous Huxley übersetzt von Uda Strätling / in einer Bearbeitung von Amir Reza Koohestani und Keyvan Sarreshteh / Aus dem Persischen von Mitra Nadjmabadi / Regie Amir Reza Koohestani
Trailer

Wenn man alles auf Knopfdruck haben kann, auch und vor allem das Glück, welcher Wunsch bleibt da noch offen? 1932 erschien einer der wichtigsten utopisch-dystopischen Romane des 20. Jahrhunderts, ein bis heute in der ganzen Welt gelesener Klassiker, der Titel ein geflügeltes Wort. Aldous Huxley ließ seine „Brave New World“ eigentlich 500 Jahre in der Zukunft spielen. Aber was damals Zukunftsvision war, ist heute schon (fast) Gegenwart. Sex, befreit von jeglicher Moral und jedem Gefühl, wunschloses, immer verfügbares Glück, geboren aus der Chemie, und was vielleicht noch fantastischer ist: eine neue Welt, ganz speziell für uns designt, die alle unsere Wünsche erfüllt und uns verlässlich von allem ablenkt, was sie nicht bieten kann – oder will. Wir haben uns eine „Schöne neue Welt“ erschaffen, deren Befriedigungen, Verabredungen und Algorithmen so tief in uns eingedrungen sind, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Die da draußen, die außerhalb unserer idealen Gesellschaft leben, deren archaisches Leben gehört ja wohl eher ins Reich der Geschichte und Geschichten.

 

In solch einer Gemeinschaft ist John Savage aufgewachsen, in einem Reservat am Rande der Zivilisation. Einem Ort, an dem Hoffnung oft vergeblich und Frustration die Realität ist. Savage verkörpert all das, was die „Schöne neue Welt“ hinter sich gelassen hat. Als Savage zurückkehrt, beweist sein schäbiges Dasein nur einmal mehr, dass eine Welt, in der er nicht existiert, eine bessere ist.

 

Aber ist dieser Mensch wirklich „der Andere“? Und wirklich der Einzige, der anders ist? Ist jegliche Individualität ausgelöscht im Zustand der zwanghaften, immer verfügbaren, alptraumlosen Glückseligkeit? Gibt es kein Recht mehr, anders zu sein?

 

Nach seiner erfolgreichen Inszenierung von „Transit“ nach Anna Seghers lädt der iranische Autor und Regisseur Amir Reza Koohestani ein zweites Mal für das Thalia Gaußstraße einen bekannten Stoff mit seinen eigenen Erfahrungen auf und überschreibt ihn zusammen mit seinem Co-Autor Keyvan Sarreshteh ins Heute.

 

Dauer 1:30h, ohne Pause 

Premiere 26. Januar 2023, 20 Uhr, Thalia Gauss

 

PRESSESTIMMEN

„Das ist ein präziser, konzentrierter, leichtfüßiger und schön gespielter Theaterabend mit Witz.“ - Andreas Schnell, nachtkritik.de, 27. Januar 2023

 

„Das Spiel des ausgezeichneten Trios wirkt auf raffinierte Weise ungekünstelt. Alles zusammen ein ebenso intelligenter wie unterhaltsamer Abend.“ - Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 28. Januar 2023

 

„Eine Frau, die wirklich lieben will und ein Mann, der sich von seiner Rolle als kulturloses Alphatier verabschiedet, fackeln im Finale dieser unterhaltsamen Komödie die Simulation des Paradieses als Konsumwelt ab.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 31. Januar 2023

 

Weitere Pressestimmen
Gastspiele
7. und 8. März 2024
Theater Winterthur, Schweiz
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BEITRÄGE

 „Schöne neue welt“

Dramaturgin Christina Bellingen im Gespräch mit Bühnenbildnerin und Übersetzerin Mitra Nadjmabadi.