S
chande
Das Musikerpaar Jan und Eva scheitert an der Unmöglichkeit, das eigene Leben gegen die Wirklichkeit abzuschotten. Sie leben zurückgezogen in einem Sommerhaus auf einer schwedischen Insel. Als unvermittelt ein Krieg ausbricht, besetzen feindliche Soldaten die Gegend. Jan und Eva wird Kollaboration mit der Gegenseite vorgeworfen, sie geraten in eine Schleife aus Denunziation und Angst, Erschöpfung und Erpressung – bis Jan selbst zum Mörder wird. Das Leben des Paares in all seinen bürgerlichen Konventionen, voll unterdrückter Ressentiments und unerfüllter Träume, zerbricht – parallel zum Kriegsgeschehen. Der Film „Schande“ vom schwedischen Filmemacher Ingmar Bergman aus dem Jahr 1968 umreißt auf subtile Weise eine zentrale Frage der Kunst: Wie kann sie überhaupt auf die unerbittlichen Grausamkeiten der Realität reagieren?
Die Bearbeitung des vielfach ausgezeichneten schwedischen Dramatikers, Regisseurs und Intendanten des Stockholmer „Dramaten“, Mattias Andersson, holt die Geschichte und die Figuren ins Heute: Eine minutiöse Studie über die privaten (Paar-) Dynamiken und die hochkomplizierte Frage nach der Möglichkeit ethischer Entscheidungen im Ausnahmezustand. „Schande“ ist die erste Arbeit von Mattias Andersson am Thalia Theater.
Uraufführung im Januar 2024, Thalia Gauss
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