Nor
a
Regie
Kriszta Székely
Bühnenbild
Juli Balázs
Lichtdesign
József Pető
Kostüm
Fruzsina Nagy
musiK
Flóra Matisz
Live-Musiker
András Himmler, Álmos Szalai
Dramaturgie
Ármin Szabó-Székely
Mit
Eszter Ónodi (Nora)
Ernő Fekete (Helmer)
Tamás Keresztes (Krogstad)
Gergely Kocsis (Rank)
Reka Pelsőczy (Kristine)
Zorka Varga, Koppány Varga, Emil Engárd (Noras Kinder)
Gleichberechtigung in der Ehe ist in den meisten Ländern Europas seit Jahrzehnten selbstverständlich. Gerade in Ungarn strebt die Regierung unter Viktor Orbán aber zunehmend danach, die Errungenschaften der Emanzipationsbewegung durch die Förderung konservativer Familienwerte zunichte zu machen. Ibsen’s Klassiker „Ein Puppenheim“ steht daher auch 2021 in einem hochpolitischen Kontext, inszeniert von der jungen Regisseurin Kriszta Székely.
Eine Familie zerfällt auf der Bühne. In solchen Krisen gibt es keine guten oder schlechten, es gibt nur gegensätzliche Absichten und unterdrückte Bedürfnisse. In der Ehe von Nora und Helmer führen neben den erdrückenden Beschränkungen, die vorbestimmte Rollenvorstellungen einer Ehe mit sich bringen, mangelnde Selbsterkenntnis und mangelnde Freiheit zur Scheidung.
Die Probleme, mit denen sich Ibsens Stück befasst, insbesondere die Situation der Frauen, haben sich in den meisten Teilen Europas mittlerweile stark verändert. Rechtliche Veränderung wirkt aber nicht unbedingt sofort in die Gesellschaft zurück. Eine Idee beginnt den Fortschritt, aber das menschliche Verhalten hinkt in seiner Anpassung langsamer hinterher. Die Art und Weise, wie Menschen denken, fühlen und Entscheidungen treffen, kann immer noch ähnlichen Mustern folgen wie vor 140 Jahren.
Die junge Regisseurin Kriszta Székely wurde für diese Bearbeitung von Ibsens „Ein Puppenheim“ 2017 mit dem Preis der ungarischen Theaterkritiker ausgezeichnet („beste Schauspielerin in einer Hauptrolle“ für Eszter Ónodi und „vielversprechendstes junges Talent“ für Székely). Es war ihr Debüt nach ihrem Abschluss an der Universität für Theater und Filmkunst in Budapest. #freeszfe
Die Bühnenversion des Textes stammt von Ármin Szabó-Székely und Kriszta Székely, basierend auf der Übersetzung von László Kúnos.
Katona József Színház, Budapest, Ungarn, Premiere 2016
In ungarischer Sprache mit englischen Untertiteln
Dauer 1:40h
31. Januar 2021, 19 Uhr (bis mitternacht verfügbar) auf thalia-theater.de/lessingtage