nichts, was un
s passiert
Simone Geyer
Mona Marie Hartmann
Felix Weigt
Hannah Stollmayer
Simone Geyer
Es ist Sommer. Anna hat ihren Master abgeschlossen, Jonas schreibt an seiner Doktorarbeit. Die beiden lernen sich in der Bibliothek kennen. Es folgen Diskussionen über Literatur und Mousse au Chocolat, mehrere Bier am Späti und schließlich ein One-Night-Stand. Soweit alles cool. Auf einer Geburtstagsparty treffen sie sich wieder und haben erneut Sex. Jonas sagt, es war einvernehmlich. Anna sagt, es war Vergewaltigung. Zwei Monate später hält Anna es nicht mehr aus und zeigt Jonas an. Aussage steht gegen Aussage. Nach und nach erfährt ihr gesamtes Umfeld von den Anschuldigungen und fühlt sich dazu verpflichtet, Haltung zu beziehen. Annas und Jonas’ Glaubwürdigkeit stehen auf dem Prüfstand. Und über allem steht die Frage: Wie wird sich ihr beider Leben nach diesem Ereignis verändern?
Bettina Wilpert, geboren 1989, zeigt in ihrem Debütroman „nichts, was uns passiert“, wie sich eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und deren Alltag auswirkt und wie schwierig ein gesellschaftlicher Umgang mit ‚sexual consent’ ist. Wilpert wurde für den Roman u.a. mit dem ZDF-„aspekte”-Literaturpreis für das beste literarische Debüt des Jahres 2018 ausgezeichnet und stand auf der Hotlist 2018 für die besten Bücher aus unabhängigen Verlagen. Simone Geyer zeigt – nach den szenischen Lesungen „Nüchtern am Weltnichtrauchertag“ von Benjamin von Stuckrad-Barre und „Das Nirvana Baby“ von Juri Sternburg im Thalia Nachtasyl – ihre erste Inszenierung am Thalia in der Reihe „Junge Regie“.
Dauer 1:10h, ohne Pause
Premiere 16. Februar 2020, Thalia Gauß (Garage)
„Die Theaterbesucher haben eine kurzweilige, aufwühlende, kompakt inszenierte Premiere erlebt mit gut aufgelegten Schauspielern.“ - Thomas Joerdens, Nordseezeitung, 18.02.2020
„Die Regisseurin setzt gekonnt auf Spiel und Interaktion und dynamische Live-Videos, die den Charakter des Dokumentarischen verstärken. Klug kombiniert sie diese mit poetischen Momenten. Es ist ein Glück, dass der Nachwuchs in der Reihe 'Junge Regie' am Thalia regelmäßig die Möglichkeit bekommt, sich auszuprobieren.“ - Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 18.02.2020
„Regisseurin Simone Geyer hat aus dem Stoff gemeinsam mit der Dramaturgin Hannah Stollmayer eine temporeiche Fassung gemacht. [...] Für die Autorin ist es ein Roman über eine Vergewaltigung, nicht über ein Missverständnis. [...] Regisseurin Simone Geyer lässt den Zuschauer darüber absichtlich im Unklaren. Ihr gelingt es eine schimmernde Grauzone herzustellen.“ - Katrin Ullmann, taz, 22.02.2020