Maria S
tuart
Regie
Anne Lenk
Bühnenbild
Judith Oswald
Lichtdesign
Cornelia Gloth
Kostüm
Sibylle Wallum
musiK
Camill Jammal
Dramaturgie
David Heiligers
Mit
Julia Windischbauer (Elizabeth, Königin von England)
Franziska Machens (Maria Stuart, Königin von Schottland)
Enno Trebs (Baron von Burleigh)
Alexander Khuon (Graf von Leicester)
Jörg Pose (Graf von Shrewsbury)
Caner Sunar (Graf von Aubespine, französischer Gesandter)
Paul Grill (Amias Paulet, Hüter der Maria)
Jeremy Mockridge (Mortimer, Paulets Neffe)
Caner Sunar (Wilhelm Davison, Staatssekretär)
Jeremy Mockridge (Melvil, Marias Freund aus früheren Tagen)
„Doch! Man kann auch unter widrigsten Bedingungen Theater spielen“ schreibt die Berliner Zeitung über Anne Lenks Inszenierung, und beschreibt damit den rosa pandemie-tauglichen Setzkasten, den Judith Oswald hier für Schillers Königinnendrama entworfen hat. Lenk, die mit ihrer Inszenierung von „Der Menschenfeind“ 2020 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war, bringt den Klassiker über Moral und Machtpolitik zwischen zwei Frauen mit einem starken Ensemble zum Strahlen.
Maria Stuart, katholische Königin von Schottland, ist vor ihrem Volk geflohen, das ihr Auftragsmord an ihrem Gatten vorwirft. In England erhofft sie von ihrer Cousine, der protestantischen Königin Elisabeth, politisches Asyl, erhebt gleichzeitig aber Anspruch auf ihre Krone, als deren rechtmäßige Erbin sie sich sieht. Sie wird gefangen genommen und interniert, Befreiungsversuche von jungen Rettern schlagen fehl. Doch Marias Glanz strahlt auch aus dem Kerker heraus: Sie kann auf eine treue Anhängerschaft zählen und weiß Frankreich an ihrer Seite. Nach mehreren vereitelten Mordanschlägen auf Königin Elisabeth, die Maria angelastet werden, soll sie hingerichtet werden. In Elisabeths Beraterstab gehen die Meinungen auseinander, ein Versöhnungsversuch in Form eines Aufeinandertreffens der beiden Königinnen scheitert grandios. Dennoch zögert Elisabeth das Todesurteil zu vollstrecken. Sie fürchtet die Entscheidung in einem Duell, das keine Siegerin kennen wird.
Friedrich Schillers Maria Stuart ist ein Ränkespiel im Geflecht von Politik, Religion, Liebe und Macht, dem alle Figuren unentrinnbar unterworfen sind. Schiller zeichnet ein Tableau von Mächtigen, die Verantwortung scheuen und an ihren Positionen ersticken. Und er zeigt sie als zutiefst menschliche Charaktere, die in ihrem Tun oder Nicht-Tun einsam, isoliert und unfrei immer wieder bei sich selbst landen. Sartre: "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt. Denn wenn er erst einmal in die Welt geworfen ist, dann ist er für alles verantwortlich, was er tut."
Deutsches Theater, Berlin, Deutschland, Premiere 2020
In deutscher Sprache mit englischen Untertiteln
Dauer 2:15h
26. Januar 2021, 19 Uhr (bis mitternacht verfügbar) auf thalia-theater.de/lessingtage thalia-theater.de/lessingtage