"Lieber Herr Pastor, poltern Sie doch ni
„Lieber Herr Pastor, poltern Sie doch nicht so in den Tag hin: ich bitte Sie!“
Lessings Kontroverse mit dem Hamburger Hauptpastor Goeze
Lesung
Jens Harzer und Jan Philipp Reemtsma
Gotthold Ephraim Lessing, einer der wichtigsten Köpfe der deutschen Aufklärung, hat vor etwa 250 Jahren in Hamburg das erste deutsche Nationaltheater entscheidend mitbegründet und schrieb hier seine „Hamburgische Dramaturgie“. Sein Ziel war, den neuen sozialen Stand des Bürgertums auf die Bühne zu bringen. Von großer Bedeutung bis heute ist der von ihm vertretene Toleranzgedanke, der sich gegen jede Orthodoxie wendet. Dieser Toleranzgedanke, das großmütige Gelten- und Gewährenlassen anderer und fremder Überzeugungen und Gebräuche, ist es, der ihn zum Namensgeber des internationalen Festivals „Lessingtage“ in Hamburg macht.
Der Germanist Jan Philipp Reemtsma, dessen Arbeitsschwerpunkt u.a. die Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts ist, beleuchtet in dieser Lesung den legendären Streit zwischen Lessing und Hamburgs Hauptpastor Johann Melchior Goeze. In dieser wichtigen und im Übrigen auch unterhaltsamen Kontroverse zwischen Aufklärung und orthodoxer lutherischer Theologie lassen sich unschwer Denkfiguren erkennen, die noch heute existieren. Am Ende der Kontroverse stand zwar ein teilweises Publikationsverbot für Lessing, aber auch Lessings letztes Wort in dieser Angelegenheit: „Nathan der Weise“. Nach dieser Auseinandersetzung hatte die Theologie in Deutschland nie mehr die Chance, das letzte Wort in akademischen Debatten zu haben.
Thalia Mittelrangfoyer
Mi 31. Januar 19 Uhr
Jens Harzer und Jan Philipp Reemtsma
Gotthold Ephraim Lessing, einer der wichtigsten Köpfe der deutschen Aufklärung, hat vor etwa 250 Jahren in Hamburg das erste deutsche Nationaltheater entscheidend mitbegründet und schrieb hier seine „Hamburgische Dramaturgie“. Sein Ziel war, den neuen sozialen Stand des Bürgertums auf die Bühne zu bringen. Von großer Bedeutung bis heute ist der von ihm vertretene Toleranzgedanke, der sich gegen jede Orthodoxie wendet. Dieser Toleranzgedanke, das großmütige Gelten- und Gewährenlassen anderer und fremder Überzeugungen und Gebräuche, ist es, der ihn zum Namensgeber des internationalen Festivals „Lessingtage“ in Hamburg macht.
Der Germanist Jan Philipp Reemtsma, dessen Arbeitsschwerpunkt u.a. die Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts ist, beleuchtet in dieser Lesung den legendären Streit zwischen Lessing und Hamburgs Hauptpastor Johann Melchior Goeze. In dieser wichtigen und im Übrigen auch unterhaltsamen Kontroverse zwischen Aufklärung und orthodoxer lutherischer Theologie lassen sich unschwer Denkfiguren erkennen, die noch heute existieren. Am Ende der Kontroverse stand zwar ein teilweises Publikationsverbot für Lessing, aber auch Lessings letztes Wort in dieser Angelegenheit: „Nathan der Weise“. Nach dieser Auseinandersetzung hatte die Theologie in Deutschland nie mehr die Chance, das letzte Wort in akademischen Debatten zu haben.
Thalia Mittelrangfoyer
Mi 31. Januar 19 Uhr