Hyp
erion
„Hyperion“ war Friedrich Hölderlins poetisches Lebensprojekt, ein erster Teil erscheint 1794 als „Fragment von Hyperion“ in Friedrich Schillers Zeitschrift „Neue Thalia“. Der fortan „Thalia-Fragment“ genannte Text erfuhr mehrere Um und Fortschreibungen, bis 1797 der Briefroman „Hyperion oder Der Eremit in Griechenland“ erschien. Nach vielen Verwerfungen, Verstörungen und Umwälzungen des zeitgenössischen Lebens sucht Hölderlins Figur Hyperion als Eremit in der Schönheit der Natur den Weg zu sich selbst und zur Harmonie von Gott, Mensch und Natur. Immer wieder wird er von tiefen Zweifeln geschüttelt, immer wieder aber schwingt er sich auch zu großem Enthusiasmus auf: „O Seele! Seele! Schönheit der Welt! du unzerstörbare! du entzückende! mit deiner ewigen Jugend! du bist; was ist denn der Tod und alles Wehe der Menschen? – Ach! viel der leeren Worte haben die Wunderlichen gemacht. Geschiehet doch alles aus Lust und endet doch alles mit Frieden.“
Hölderlin, der vor 250 Jahren geboren ist, war dieser Frieden nicht vergönnt, er lebte nach verschiedenen ärztlichen Bemühungen als „unheilbar“ von 1807 bis 1843 isoliert im Tübinger HölderlinTurm.
Begleitet wird Jens Harzer am 25.August von einem Streichquartett des Ensemble Resonanz, einem der führenden Kammerorchester weltweit. Das Residenzensemble der Elbphilharmonie ist im resonanzraum St. Pauli beheimatet und geht immer wieder übergreifende Kooperationen mit Kunstschaffenden und Institutionen ein – in Hamburg und weltweit.
Am 30. September mit Filmausschnitten von Marina Galic
und folgenden Interpretationen des Ensemble Resonanz :
Ludwig van Beethoven: Bagatelle Nr. 3 in Es-Dur, aus Sechs Bagatellen op. 126 ‚Ciclus von Kleinigkeiten‘, Bearbeitung für Streicher: Manuel Hidalgo
Solo-Violine: Juditha Haeberlin
KAIROS 2019
Alban Berg: Lyrische Suite, Fassung für Streichorchester, Nr. 6 Largo Desolato
Leitung: Jean-Guihen Queyras
Harmonia Mundi 2014
Dauer: 1:45h, keine Pause
25. August 2020, Thalia Theater (Lesung Mit Jens harzer Und Ensemble Resonanz)
30. September 2020, Thalia Theater (Lesung Mit Jens Harzer und Filmausschnitten von Marina Galic)