HYPE
R RE: Emilia G
alotti
Mit
Josefin Fischer
Pauline Gloger
Max Kurth
Vito Sack
Regie
Elias Geißler
Bühne
Lisa Ehlert
Lili Süper
Kostüm
Maja Beyer
Svenja Kosmalski
Musik
Jannis Köllner
Dramaturgie
Sarah Heinzel
Text
Elias Geißler und Josefin Fischer
SPALTUNG
Die Spaltung von Ratio und Emotio, Bewusstsein und Unterbewusstsein, Handlung und Gedanken, Geist und Körper, Realität und Konstruktion, Reproduktion und Existenz, Fremdbestimmung und Selbstbestimmung, Ausbruch und Beobachtung, Stimme und Hand.
MAKING SENSE
Wann bin ich Ich? Wann sind meine Handlungen selbstbestimmt? Gibt es irgendetwas an mir, das nicht durchdrungen ist von Vergangenem? Bin ich nicht nur durch Reproduktion, Konstruktionen, Norm und Außen; zusammengehalten von diesem kleinem Viech da in mir - diesem Ego? Gibt es einen Kern, eine Seele, ein Sein außerhalb dieser Ich-Konstruktion? Ist es die Wahrnehmung selbst?
Vier verschiedene Bewusstseinsstücke Emilias probieren in den Situationen, in die sie geworfen sind, Sinn zu finden. Sie erfahren sich und ihr Umfeld erneut in Alltäglichem, in Traumata und Gedankenspielen. Beobachten sich selbst und ihre Bekannten dabei wie sie handeln, in Vergangenheit und Fiktion. Sind aufs Höchste konzentriert darauf, Verbindung, wahrhaftige, authentische Momente, Glück oder Erlösung zu schaffen, mit sich und ihren Gegenübern, welche am Ende auch irgendwie sie selbst sind. Doch was sie vorfinden, ist Sinnlosigkeit und die Trauer über diese. Sie gucken angestrengt und enttäuscht aus den Fenstern ihrer Körper. Fühlen sich gefangen in Rolle, Raum, Körper und Situation. Sie werden sich der Unterdrückung von allem bewusster und bewusster.
SIMULACRUM
Das Theater als Simulacrum des letzten Tages eines Lebens, zusammengesetzt von einem Autor, wiederbesucht von Dramaturg*innen, Regisseur*innen und Spieler*innen. Diesen Spieler*innen, die in der Nacherfahrung, in dieser ewigen Reproduktion eines fiktiven Mordes einfach keinen Sinn finden können. Aber was bedeutet am Ende Sinnlosigkeit für uns und unser Theater? Heißt es Abyss, heißt es Depression oder heißt es Experimentierfeld und Möglichkeitsraum? Und wie viel näher bringt sie uns dem Leben?
Theatre is back. Emilia, Emilia, Emilia und Emilia genießen in einer entropischen Wüste la dolce morte. Allgemein betrachtet ein grässlicher Ort, der säuerlich nach Tugend stinkt. Aber der Morgen ist so schön; Zeit für eine Operation am offenen Herzen. Denn: Somehow heartbreak feels good in a place like this. Wir erlösen Emilia Galotti aus ihrem 250-jährigen Röschen-Schlaf und tanzen so lange zwischen Zufall und Schicksal, bis jeder Sinn implodiert und das Chaos entflammt: fire walk with me!
Premiere 17. & 19. Juni 2022, 20 Uhr, Thalia Gauss