Hallo, hier s
pricht Nawalny
Mit
Katja Kolm
Idee, Konzeption, Textauswahl
übersetzung und deutsche bearbeitung
Katja Kolm, Isolde Schmitt
Musik
Aus Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge BWV
1080 eingespielt von Grigory Sokolov,
Sankt Petersburg 1978—1981, Opus 111 / naÏve.
Alexej Nawalnys Briefe aus dem Gefängnis sind zu einem speziellen literarischen Genre geworden, in dem einer der berühmtesten politischen Gefangenen als nüchterner Analytiker, als leidenschaftlicher Prophet, strenger und ironischer Ankläger und liebender Ehemann auftritt. Er seziert die russische Regierung, beschreibt die Bedingungen in Gefängnissen, unternimmt Ausflüge in die Geschichte und teilt persönliche Erfahrungen. Sein briefliches Vermächtnis erzählt die Geschichte des russischen Widerstands und wie man unter unmenschlichen Bedingungen Menschlichkeit bewahrt. Der Oppositionelle Nawalny wurde 2020 Opfer eines lebensgefährlichen Nervengiftanschlags, kehrte 2021 zurück nach Russland und brach am 16. April 2024 nach jahrelanger Misshandlung in einem sibirischen Gefängnis tot zusammen.
Die österreichische Schauspielerin Katja Kolm begann 2021 Alexej Nawalnys Gefängnisschriften zu sammeln. Nach langer Vorbereitung, angetrieben von dem Wunsch, diese bemerkenswerten Texte dem deutschsprachigen Publikum nahezubringen, wurde die Lesung Hallo, hier spricht Nawalny bei den Salzburger Festspielen 2024 mit freundlicher Genehmigung von Julia Nawalnaja uraufgeführt. Die ausgewählten Schriften fallen in den Zeitraum von September 2020 bis Februar 2024. Michael Maertens liest die Texte von Alexej Nawalny und Katja Kolm jene von Julia Nawalnaja.
Mit diesem Programm kehrt Michael Maertens, derzeit am Wiener Burgtheater engagiert, nach vielen Jahren nach Hamburg und an seine Heimatbühne zurück.
Lesung, 28. Januar 2025, 20 Uhr, Thalia Theater
Im Anschluss: Joachim Lux (Intendant) im Gespräch mit Katja Kolm und Michael Maertens
Die Veranstaltung fand erstmals bei den Salzburger Festspielen 2024 statt
Dank an
Grigory Sokolov
Nadia Zhdanova (Artists & Production Manager)
Marina Davydova Markus Hinterhäuser Salzburger Festspiele Lilia
"Man kann von einer Offenbarung sprechen. Vielleicht wird man diese Texte einst zu den wesentlichen literarischhumoristischen Zeugnissen der Putin-Zeit zählen". - DIE ZEIT
"Nawalnys Texte sind ein Vermächtnis, erschütternde Dokumente des Widerstands, der Zeitgeschichte, aber auch Dokumente der Willenskraft und der Liebe." - Süddeutsche Zeitung