GRM B
rainfuck

Sebastian Nübling
Evi Bauer
Bettina Kirmair
Lars Wittershagen
Franklyn "Slunch" Kakyire (Choreographie)
Marlen Gollubits (Co-Choreographie)
Robin Nidecker
Jan Haas
Julia Lochte
Fredrik Sterzel
Sven Baumelt
Christian Persico
Johannes Hegemann
Maike Knirsch
Meryem Öz
Tim Porath
Gabriela Maria Schmeide
Anna Michelle "Mishu" Tehua
Francesca "Freshca TotheFullest" Waehneldt
Madeleine Estelle "Mady" Menguoloune Toupka
GRM Brainfuck ist ein Blick nach vorn im Zorn auf eine nahe Zukunft und handelt doch von nichts anderem als unserer Gegenwart. Es ist eine Generalabrechnung, die so düster wie vital ausfällt. Wie unter einem Brennglas wird hier sichtbar gemacht, was die gesammelten Miseren und Fehlentwicklungen unserer Zeit ausmacht: soziale Ungleichheit, menschenverachtende neoliberale Praxis der Durchökonomisierung aller Lebensbereiche, Rassismus, flächendeckende digitale Überwachung, Entsolidarisierung als Prinzip, Marginalisierung ganzer Bevölkerungsgruppen. GRM Brainfuck macht die Wut, Verzweiflung und Lebenssehnsucht einer Gruppe an den Rand gedrängter junger Menschen zum Mittelpunkt einer Welterzählung. Früh auf sich selbst gestellt, bilden sie eine aneinander Halt suchende, verschworene Gemeinschaft, eine aus der Not geborene Ersatzfamilie. Sie sind zusammen nicht weniger verwundbar, aber immerhin weniger allein. Ihr Ziel: nie mehr verletzt zu werden. Vom Radar der Sozialbürokratie verschwunden, schlüpfen sie immer wieder durch die schmalen Ritzen des Systems. Als die rechtspopulistische Regierung für alle Bürger ein garantiertes Mindesteinkommen einführt, in dessen Genuss jedoch nur kommt, wer sich einen Chip mit sämtlichen persönlich-medizinischen Daten einpflanzen lässt, werden sie zu Großstadtpartisanen der Humanität. Ihr Überlebenselixier: Grime, kurz GRM, die größte musikalische Revolution seit dem Punk.
Der Regisseur Sebastian Nübling hat am Thalia zuletzt Navid Kermanis „Die Nacht der von Neil Young Getöteten“ als musikalischen Trip auf die Bühne gebracht. Er ist ein Spezialist für Uraufführungen von Sibylle Berg, die aus ihrem 2019 erschienenen Roman „GRM Brainfuck“ eigens eine Theaterfassung gemacht hat. Die Originalmusik dazu kommt aus London: vom Grime-Kollektiv Ruff Sqwad Arts Foundation.
Koproduktion mit dem Festival Theater der Welt 2021, Düsseldorf und Ruff Sqwad Arts Foundation, London
Dauer 1:40h, keine Pause
Premiere Festival Theater der Welt 2021, Düsseldorf
Hamburg-premiere 24. September 2021, Thalia Theater
„Großartig ist Schauspieler Johannes Hegemann, und sobald dieses fulminante junge Ensemble individuelle Geschichten erzählt, ist man ganz nah dran. Und wenn sie tanzen, bleibt einem die Spucke weg.“ - Peter Helling, NDR 90,3, 25.09.2021
„Die lauten, fetten, atemlosen Grime-Szenen sind – weil sowohl die fantastischen Tänzer aus der lokalen Szene als auch die beteiligten Ensemblemitglieder wie Maike Knirsch und Johannes Hegemann so irre gut darin sind – die große Stärke der Inszenierung.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 25.09.2021
„Ein Abend voller starker Bilder, hämmernder Musik und kunstvoll ineinandergreifender Handlungsstränge, die das Musical zum Denkraum weiten.“ - Bertram Müller, Rheinische Post, 04.07.2021