F
aust II
Nicolas Stemann
Marysol del Castillo
Benjamin von Blomberg
Franz Rogowski
Aufgerieben von der Begrenztheit seines Wissens, unbefriedigt von den Menschen, der Liebe, treibt Faust rastlos fort. Immer weiter sollen ihn die Teufelsschwingen tragen, keine Zeit, kein Raum sich der Verfügbarkeit entziehen. Dennoch wird Faust nirgends innehalten.
Die schönste Frau wird ihn nicht fesseln, kein Krieg, keine noch so ungeheuerliche „Kulturleistung“ – die zauberhafte Papiergeldschöpfung nicht, nicht die künstliche Erschaffung eines Menschen – den zweifelnden Geistesmenschen dazu bringen. Der Weltbesitz steht ihm vor Augen! Auf dass das Meer Land, der Mensch, nein, er selbst Gott werde! Für die Begleiterscheinungen seines Tuns ist Faust blind. Und so wird am Ende nichts gewonnen sein. Seinsgewissheit nicht, keine schöne, neue Welt. Auch wenn die Katastrophe, der Welten-Gau ausbleibt, springt er uns zwischen jeder Zeile ins vorausahnende Gewissen. Eines Tages wird sich die Natur zurückholen, was ihr der verteufelte Faust gewaltsam entriss, der Mensch erkennen, das Zerstörung schuf, wozu die absolute Freiheit der Gedanken und Gestaltung ihn instand setzte. Das diesseitige Ende des großen Faustepos könnte apokalyptischer gar nicht sein. Erstaunt stellt man fest, des Deutschen liebstes Buch ist grandios vor allem in einem: seiner Klage über den Zustand der Welt.
Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Statisterie Sebastian Brühl, Mark Fröder, Henrik Giese, Kevin Lee, Martin Torke, Dominik Velz
Dauer 4:15h, inklusive Pause
Premiere Faust I+II 30. September 2011, Thalia Theater
Faust I+II Inszenierung des Jahres 2012
In der jährlichen Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theaterheute“ ist Faust I+II zur Inszenierung des Jahres gewählt worden. Der "Faust"-Dramaturg Benjamin von Blomberg ist als Dramaturg des Jahres ausgezeichnet worden.
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2012
„So, wie Nicolas Steman den ,Faust I+II\' inszeniert, hat man ihn noch nicht gesehen. Seine Inszenierung ist selbst ein faustisches Ereignis, ein Grübeln und Ergründen, was dieses Drama im Innersten zusammenhält, was es bereithält - für uns heute.“ - Begründung der Jury für die Verleihung des 3sat-Preises des Berliner Theatertreffens 2012
„So konzentriert, leidenschaftlich und genau, wie Stemann den Doktor mit den zwei Herzen in seiner Brust auf uns Zuschauer loslässt, wird das Drama zeitlos, aktuell, aufregend. Faust ist Mephisto ist Gretchen, der Text wird zur dreistimmigen Goethe-Fuge. Das Reclam-Heft wird geschlachtet, aus Spaß wird Ernst, sobald der Kern aus dem Pudel raus ist und die junge Schöne (packend bei jedem Auftritt: Patrycia Ziolkowska) die nach ihr benannte Frage mit der Religion stellt. Faust sind wir alle in diesem Moment, und in vielen, die noch folgen.“ - Hamburger Abendblatt
„Weltklasse: Acht Stunden Faust-Marathon mit Standing Ovations! (...) Nicolas Stemanns „Faust“ ist das Theaterereignis des Jahres. [...] Konzentriert, intensiv, mit genauso vielen berührenden wie lustigen Momenten. Die Truppe, die hier agiert, hat den „Faust“ komplett im Griff. [...] Und das Urteil steht fest: das war Weltklasse, nicht weniger.“ - Hamburger Morgenpost
Internationale Pressestimmen
„Stemann hat ein besonderes Geschick dafür, das Unhörbare hörbar zu machen [...] Sparsamkeit der Mittel bei maximalem Effekt, das ist großartig.“ - Liberation
„Stemann [...] hat schon lange das Publikum im Sturm erobert.“ - La Provence
„Das Bravourstück dieses 67. Festival d\'Avignon wurde begrüßt, wie es ihm gebührt: Applaus eine Viertelstunde lang, das Publikum trampelnd, brüllend, wie trunken vor Theater.“ - Les Echos
10. November 2016 (Faust I)
Festspiele Ludwigshafen
25. und 26. Juni 2016 (Faust I+II)
Münchner Kammerspiele
9. und 10. April 2016 (Faust I)
Theater Gütersloh
2. Dezember 2015 (Faust I)
deSingel Antwerpen, Belgien
12. bis 14. Dezember 2014 (Faust I)
Comédie de Génève, Schweiz
26. und 27. April 2014 (Faust I)
World Theatre Festival Shizuoka under Mt. Fuji, Shizuoka, Japan
1. März 2014 (Faust I+II) und 2. März 2014 (Faust I)
Schauspiel Leipzig
11., 13. und 14. Juli 2013 (Faust I+II)
Festival d'Avignon, Frankreich
25. und 26. Mai 2013 (Faust I)
Staatsschauspiel Dresden
29. Januar 2013 (Faust I)
Fürstenfeldbruck
17. November 2012 (Faust I)
Baden, Schweiz
12. und 13. Mai 2012 (Faust I+II)
Berliner Theatertreffen
28. Juli bis 21. August 2011 (Faust I+II)
Salzburger Festspiele, Perner-Insel, Hallein