Endstati
on Sehns
ucht
Lars-Ole Walburg
Florian Lösche
Heide Kastler
Julia Lochte
Markus Hübner
Bert Zander
Valentí Rocamora i Torà
Stephan Bissmeier (Mitch)
Christina Geiße (Eunice / Eine Krankenschwester)
Lorenz Hochhuth (Ein junger Kassierer / Ein Arzt)
Arman Kaschmiri (Pablo)
Karin Neuhäuser (Blanche DuBois)
Tilo Werner (Steve)
Sebastian Zimmler (Stanley Kowalski)
Patrycia Ziolkowska (Stella DuBois)
In New Orleans gab es eine Straßenbahnlinie, deren Endhaltestelle „Desire“ hieß. Nach ihr benannte Tennessee Williams sein weltberühmtes Stück: A Streetcar Named Desire. Endstation Sehnsucht. Längst passé sind die herrschaftlichen Lebensverhältnisse des einstigen Südstaaten-Geldadels, der Familienbesitz der Schwestern DuBois ist unlängst unter den Hammer gekommen, als Blanche DuBois aus eben dieser Straßenbahn steigt, um sich auf unbestimmte Zeit bei ihrer Schwester Stella einzuquartieren.
Diese lebt mit ihrem Mann, dem polnischen Einwanderer Stanley Kowalski, durchaus glücklich in beengten Wohnverhältnissen. Blanche, die sich von den Wertvorstellungen und Attituden ihrer besseren Herkunft nicht freimachen kann, ist dieses Milieu der vermeintlichen Verlierer zuwider, obgleich sie selbst inzwischen nicht nur ihre Anstellung als Lehrerin, sondern überhaupt jeglichen Halt verloren hat. Sie gibt sich fortgesetzt träumend als etwas Besseres aus, eine Meisterin der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Doch die Taschenspielertricks der vermeintlich Elitären werden von Kowalski und seinen Pokerfreunden durchschaut und verachtet. Die Absteiger von oben begegnen dem rauen, energischen Aufstiegswillen von unten. Blanches letzte Hoffnung ist die Ehe mit dem schüchternen Mitch. Doch als Kowalski diese Verbindung kappt, gibt es endgültig kein Halten mehr.
In welcher Dosis sind Autosuggestion, Lüge und Selbsttäuschung noch notwendige Überlebensmittel, ab wann wirkt diese Mixtur toxisch? „Das individuelle Leben ist eine serialisierte kapitalistische Miniaturkrise, ein Desaster, das deinen Namen trägt.“ (Brian Massumi)
Premiere 16. April 2016, thalia theater
„Walburg braucht für seine Transformation in die Groteske eigentlich nur zwei Dinge. Zum Ersten das komödiantische Talent seiner Schauspieler, allen voran das Talent von Sebastian Zimmler […]. Zum anderen nutzt der Regisseur die Alterskorrektur, die sich durch die Besetzung der armen Blanche mit Karin Neuhäuser selbst ergibt. […] Überflüssig zu sagen, dass Karin Neuhäuser die Rolle mit Bravour umdeutet. Wann hätte sie jemals ohne Bravour agiert?“ - Die ZEIT
„Tosender Applaus“ - Hamburger Abendblatt
„Die Schauspieler und das Regieteam wurden nach der Premiere vom Klassiker ‚Endstation Sehnsucht‘ zu Recht bejubelt […]“ - NDR