Emilia Galotti

Em
ilia Galotti

von Gotthold Ephraim Lessing / Regie Marco Štorman
Fotos: Heji Shin

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, forderte Immanuel Kant im 18. Jahrhundert. Brauchen wir das noch? Sind wir nicht aufgeklärt bis zum Erbrechen? Statt im Kampf um Freiheit und Autonomie jenseits der Standesgrenzen, leben wir heute eher abgekapselt, in uns selbst darauf konzentriert, die Erwartungen der Außenwelt so gut wie möglich zu erfüllen. Was also bleibt so vom „sittlichen“ Kern eines Menschen? Wer ist diese Emilia heute, jenseits dessen, was andere in ihr sehen, jenseits der Leidenschaften, die sie auslöst? Kann sie sich behaupten gegen einen Mann, der sie im erotischen Rausch des „anything goes“ für sich beansprucht? Gegen einen Vater, dessen Vorstellungen den Tod als letzte freie Entscheidung erscheinen lassen? Gegen die Intrigen von raffinierten Menschen mit eigenen Interessen?

 

Premiere 21. Januar 2012, thalia gauss

PRESSESTIMMEN

„Mit fabelhaften Schauspielern, zu denen auch Hans Kremer und Karin Neuhäuser als Emilias Eltern gehören, hat Štorman den Bühnen-Evergreen umgesetzt. Seine „Emilia Galotti“ ist ein Stück über eine Ex-und-hopp-Gesellschaft, in der die reichen Jungs sich nehmen, was ihnen gefällt.“ - Hannoversche Allgemeine
 
„„Emilia Galotti“ ganz neu: Frische Dialoge und schrill-bunte Kostüme (...) Lessings Klassiker wurde kräftig entstaubt (...) Im Theater haben die Handelnden mächtig Dreck am Stecken! Sie inszenieren einen Überfall, bei dem Emilia Galotti verschleppt wird und ihr Verlobter ermordet. Der Prinz hat sich nämlich in sie verguckt und denkt, er kann sich nehmen, was er kriegen will – falsch! Bei Lessing stirbt Emilia schließlich aus der Hand ihres eigenen Vaters, in der neuen Inszenierung in der Gaußstraße (Regisseur: Marco Štorman) gesteht man ihr mehr Autonomie zu: Sie verschwindet einfach. Es ist nicht die einzige Modernisierung, die der Klassiker hier erfährt. Die Kostüme und Frisuren sind bunt und schräg, und immer wieder bricht sich auch ein auflockernd selbstironischer Ton die Bahn, der den Stoff entstaubt und auffrischt, ohne anbiedernd zu sein.“ - Hamburger Morgenpost

 

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