Drei Sch
western
Anne Lenk
Judith Oswald
Sibylle Wallum
Susanne Meister
Lars Ehrhardt
Camill Jammal
Jan Haas
Oda Thormeyer (Ortrud)
Cathérine Seifert (Mechthild)
Rosa Thormeyer (Ingrid)
Merlin Sandmeyer (Alfred, ihr Bruder)
Maike Knirsch (Naomi, ihre Schwägerin)
Jirka Zett (Kuhlmann, Mechthilds Mann)
Hans Löw (Wirsching, der verliebte Major)
Björn Meyer (Baron, Oberleutnant; alternierend)
Steffen Siegmund (Baron, Oberleutnant; alternierend)
Filipp Avdeev (Jakobi, Stabshauptmann)
Bernd Grawert (Tschaller, Militärarzt)
Solomia Kushnir (Anna, ehemalige Kinderfrau)
Ortrud, Mechthild und Ingrid leben ein abgesichertes Leben. Das, was draußen passiert, betrifft sie wenig. Was für eine Erleichterung! The party can go on!
In nervöser Unruhe verklären sie ihre Erinnerungen und hoffen, dass alles für sie persönlich bald besser laufen wird. Ganz beschäftigt mit der Suche nach – ja, nach was denn eigentlich? Eine unsichtbare Macht scheint sie daran zu hindern, ihr Leben in die Hand zu nehmen, sich eine Aufgabe zu stellen, einen Entwurf zu machen, oder zumindest eine Skizze davon. Stattdessen lieben und feiern sie zum Zeitvertreib, machen dem trägen Bruder das Leben schwer und verachten ihre Schwägerin, die als einzige für den Nachwuchs sorgt, der die herbeigesehnte Zukunft bevölkern könnte.
Draußen exerziert das Militär, dessen schmucke Vertreter das Liebesleben anstacheln und die man gerne bei sich zu Hause zu Besuch hat. Aber welcher Krieg wird hier eigentlich vorbereitet? Auf wessen Kosten gefeiert? Solche Fragen stellt man sich nicht in den Salons.
Zwischen der Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft und der festen Überzeugung, dass früher alles besser war, stecken Tschechows „Drei Schwestern“ schon länger als hundert Jahre fest. Sie feiern Geburts- und Namenstage, lassen sich bedienen, trinken auf schattigen Terrassen ihren zumeist heißen Tee aus dem Samowar, verschließen die Augen vor dem eigenen Untergang und sind froh über alles, was sie nicht direkt betrifft.
Und wir? Wir schauen ihnen schon viele Spielzeiten beim Feiern und Jammern zu. Zeit für eine Befragung
Dauer 2:25h, keine Pause
Premiere 27. April 2023, Thalia Theater
„Regisseurin Anne Lenk feiert mit Anton Tschechows „Drei Schwestern“ (...) eine fulminante Rückkehr an das Thalia Theater.“ - Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 28. April 2023
„Was dieses Stück zu einem Theaterfest macht: Es schrammt haarscharf - Föhnwellen-haarscharf - an der Tragödie vorbei. Als wären solche Sätze für heute geschrieben.“ - Peter Helling, NDR Kultur Matinee, 28. April 2023
„(...) eine höchst vergnügliche Inszenierung.“ - Annette Stiekele, Hamburger Abendblatt, 28. April 2023
„Das Ensemble spielt zum Verrücktwerden gut.“ - Peter Helling, NDR Kultur Matinee, 28. April 2023
Gefangen in ihrer Welt: "Drei Schwestern"
Christina Bellingen im Gespräch mit der Regisseurin Anne Lenk und dem Schauspieler Björn Meyer.