Die Vernunft der Zuversicht

Die Vernun
ft der Zuversicht

Perspektiven für eine Gesellschaft in der Krise
Carsten Brosda ©Hernandez

Der Takt der Krisen beschleunigt sich: Corona, Krieg, Klima und jetzt noch Sorge um die Energieversorgung – so viel Unsicherheit war selten. Wir leben nicht nur außen- und verteidigungspolitisch in einer Zeitenwende. Der Wandel reicht weit tiefer.

Und das wird so bleiben. Denn die Krisen sind keine Naturgewalten. Sie sind Ergebnis unzureichender
oder falscher Entscheidungen. Wir stehen alle in der Verantwortung. Die Versprechen der Aufklärung sind in jeden Winkel des Alltags gedrungen. Wenn aber die letzten Gewissheiten verflüssigt sind, wenn also nichts mehr bloß deshalb gilt, weil es auch gestern schon galt, dann sind wir gefordert, die Grundlagen unseres Gemeinwesens jeden Tag aufs Neue zu sichern. Demokratie und Menschenrechte, Freiheit und Frieden können nicht einfach vorausgesetzt werden. Wir müssen uns täglich neu für sie entscheiden. Möglich ist das.
Aber wie kann das gelingen, wenn sich die Umstände rasant verändern? Wie erhalten wir Lebensfreude und gesellschaftspolitische Gestaltungslust? Wie sichern wir Freiheit in Gemeinschaft? Was bedeutet Gerechtigkeit in einer Welt, deren Lebensgrundlagen wir immer weiter zerstören? Wie kann ein neues „Wir“ in solidarischer Vielfalt entstehen und wie ein globaler Frieden,
der von gemeinsamen Regeln gesichert wird? Wie bringen wir unser Leben und Wirtschaften auf die Höhe der Zeit? Dass wir uns ändern können, wissen wir seit Lessings Tagen. Es ist durchaus vernünftig, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

Carsten Brosda ist Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und einer ihrer virtuosesten Redner. Neben großen Köpfen aus dem internationalen Raum hat das Thalia Theater immer wieder Politiker eingeladen; zuletzt war dies der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert.



Eröffnungsrede 

29. Januar, 11 Uhr, Thalia Theater
Eintritt € 10/6 
In deutscher Sprache 

Im Anschluss Fragen an Carsten Brosda von Hamburger Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden