Die Jakob
sbücher
Ewelina Marciniak
Mirek Kaczmarek
Julia Kornacka
Jan Duszyński
Mariana Sadovska
Dominika Knapik
Max Bäßler
Benedikt Kohlmann
Hendrik Glax
André Szymanski (Jakob Frank)
Rosa Thormeyer (Chana Frank / Ewa Frank)
Jirka Zett (Nachman ben Lewi / Arzt Ascher Rubin)
Meryem Öz (Wajgele ben Lewi)
Oda Thormeyer (Kastellanin Katarzyna Kossakowska)
Rafael Stachowiak (Antoni Kossakowski, gennant Moliwda)
Stefan Stern (Rabbi Pinkas / Bischof Soltyk)
Julian Greis (Dechant Benedykt Chmielowski / Hermes)
Lisa-Maria Sommerfeld (Elżbieta Drużbacka, Dichterin)
Anna Blomeier (Gitla Pinkasówna)
Mariana Sadovska (Jenta)
Alina-Sophie Müller / Riccarda Tolmein (Kind)
„Eine große Reise über sieben Grenzen, durch fünf Sprachen und drei große Religionen, die kleinen nicht mitgerechnet“ – so lautet der Untertitel der „Jakobsbücher“ von Olga Tokarczuk. Die Literatur-Nobelpreisträgerin überschreitet in ihrem Opus magnum die Grenzen von Ländern und Religionen und sprengt sie.
Im Zentrum steht der charismatische Religionsführer Jakob Frank (1726–1791), der fest entschlossen war, sein Volk, die Juden Osteuropas, für die Moderne zu öffnen. Von seiner Gefolgschaft wird er als Messias verehrt, von der katholischen Kirche der Ketzerei beschuldigt und verfolgt. Er muss aus Polen fliehen, zieht durch Europa und wechselt vom Judentum zum Islam und schließlich zum Christentum. Er führt ein multireligiöses Leben, durchstreift Städte wie Bukarest, Istanbul, Thessaloniki, Warschau, Lemberg, Offenbach und Wien, spricht Hebräisch, Ladino, Türkisch und Polnisch. Als Sektenführer schart er tausende Menschen um sich und macht sich tausende zum Feind. Sie alle erzählen die unglaubliche Lebensgeschichte dieses Grenzgängers. 2019 in Deutschland erschienen und von der Kritik bejubelt, brachte der Roman seiner Autorin in ihrer Heimat Polen auch Anfeindungen und Morddrohungen ein, denn obwohl im 18. Jahrhundert angesiedelt, kann er als Gegenwartskommentar gelesen werden.
Die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak wurde mit ihrer Thalia-Inszenierung „Der Boxer“ zum renommierten Nachwuchsfestival „Radikal jung“ eingeladen. 2016 hat sie schon einmal „Die Jakobsbücher“ in Warschau inszeniert – damals mit einer feministischen Perspektive. Nun will sie den opulenten Stoff neu aufrollen: als eine europäische Geschichte von Migration, Menschenrechten, Klassenunterschieden und sozialer Revolution.
Dauer 3:30h, inklusive einer Pause
deutschsprachige erstaufführung 19. september 2021, Thalia Theater
„Besser kann man Tokarczuks Werk im Theater wohl nicht gerecht werden.“ - Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung, 21.09.2021
„Es passt. Vor allem dank des fantastischen Ensembles. Das sich reinwirft, tanzt, spielt mit einer ungeheuren Energie und manchmal auch ironischer Distanz. Toll.“ - Katja Weise, NDR Kultur, 20.09.2021
„'Die Jakobsbücher' ist schon die fünfte Romanadaption dieser Hamburger Spielzeiteröffnung. Und vielleicht die künstlerisch ergiebigste.“ - Falk Schreiber, Hamburger Abendblatt, 21.09.2021
An ausgewählten Vorstellungstagen ist die Inszenierung polnisch übertitelt. Die Termine werden in den Monatsspielplänen bekanntgegeben.