Die drei S
chwestern
Christiane Pohle
Annette Kurz
Alice-Maria Bahra
Sandra Küpper
Mathis B. Nitschke
Julian Greis (Wassili Wassiljewitsch Soljony, Hauptmann des Stabes)
Lisa Hagmeister (Irina)
Hans Kremer (Iwan Romanowitsch Tschebutykin, Militärarzt)
Thomas Niehaus (Nikolai Lwowitsch Tusenbach, Baron, Leutnant)
Axel Olsson (Ferapont)
Josef Ostendorf (Fjodor Iljitsch Kulygin, Lehrer, Maschas Mann)
Birte Schnöink (Natalja Iwanowna, Andrejs Verlobte, später seine Frau)
Cathérine Seifert (Mascha)
Alexander Simon (Alexander Ignatjewitsch Werschinin, Oberstleutnant, Batteriechef)
Victoria Trauttmansdorff (Olga)
Sebastian Zimmler (Andrej Sergejewitsch Prosorow)
Auf einmal brennt die Stadt. Was in Tschechows „Die drei Schwestern“ wie ein plötzliches Unheil über die Bewohner kommt, ist viel mehr als ein zufälliges Ereignis. Es ist Symbol und unaus-weichliche Realität zugleich. Wie am Rande eines Vulkans sitzen die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina in einer russischen Provinzstadt und ignorieren alles, was sich außerhalb ihres persönlichen Wahrnehmungsbereiches abspielt. Sie verschwenden keine Sekunde damit, sich mit der Situation außerhalb ihrer Welt zu beschäfti-gen. Die drei Schwestern richten ihre Blicke nicht auf die reale Welt, sondern in die unendlichen Weiten des russischen Himmels. Dort scheint das Glück verborgen, nach welchem sie sich sehnen. Dort werden sie gedruckt, die Fahrkarten nach Moskau, von dort sollen sie herabsteigen, die Männer, die das Leben verändern. Liebe und Freiheit heißen die Begriffe, um die sich in ihrem Gedankenkosmos alles dreht. Doch warum dauert es so lange, bis das Erhoffte eintritt? Warum verharren sie seit Jahren in dem kleinen Ort, in welchem sich der längst verstorbene Vater einst mit seinen Kindern niederließ? Weshalb enden alle verheißungsvollen Begegnungen in trostlosen Abschiedsszenen und im Tod?
Die drei Schwestern haben jede Bewegungs-fähigkeit eingebüßt. Sie sind Gefangene, weil sie vor den bedrohlichen Flammen einer im Absturz begriffenen Gesellschaft ihre Augen verschließen: Sie haben sich für das Träumen entschieden und nehmen ihre eigene Wahrheit als einzige Wahrheit wahr. In aller Konsequenz.
Voraufführungen am 22. und 26. April im Thalia Theater
Premiere 28. April 2011, Thalia Theater
„Regisseurin Christiane Pohle hat Anton Tschechows berühmtes Stück in eine spektakuläre, aber düstere Dachbodenkonstruktion verlegt. Die dreistündige Inszenierung nimmt sich Zeit, atmosphärische Spannung aufzubauen. Keine Knalleffekte, sondern sehr gut dargestelltes Menschendrama, untermalt mit einigen musikalischen und poetischen Elementen.“ - Hamburger Morgenpost