Der zerbroch
ne Krug
Regie
Anne Lenk
Bühne
Judith Oswald
Kostüme
Sibylle Wallum
Musik
Lenny Mockridge
Licht
Cornelia Gloth
Dramaturgie
David Heiligers
Mit
Ulrich Matthes
Jeremy Mockridge
Lorena Handschin
Franziska Machens
Lisa Hrdina
Tamer Tahan
Julia Windischbauer
Im Dorf Huisum ist Gerichtstag und Richter Adam — eine Paraderolle für Ulrich Matthes — stolpert gleich am Morgen aus dem Bett und über sich selbst. Das behauptet er jedenfalls, um seine diversen Blessuren zu erklären. Dies ist nur die erste Lüge von vielen, die der Richter ungeniert von sich geben wird. Der wahre Grund für seine Verletzungen ist die Folge eines in der Nacht zuvor begangenen Missbrauchs. Als er die junge Eve in ihrem Zimmer bedrängt, wird er von deren Verlobtem Ruprecht überrascht und flüchtet mit einem Sprung durchs Fenster. Der stumme Zeuge des nächtlichen Treibens ist ein Krug, der nun in Scherben liegt. Damit zieht Eves Mutter Marthe vor Gericht und beschuldigt ausgerechnet Ruprecht des nächtlichen Übergriffs. Der widerspricht heftig, während Eve von Adam erpresst wird und schweigt. Der Dorfrichter eröffnet den Prozess, entschlossen, seine eigene Schuld zu verschleiern und einen Unschuldigen zu verurteilen.
Kleists berühmtes Drama ist eine herrliche Komödie, die auch heute bestens funktioniert, stellt sie doch die Dreistigkeit des Patriarchats, das ungeniert die eigene Macht missbraucht, bloß. Die Wahrheit wird so lange geleugnet, verborgen und verbogen, wie es nur möglich ist. Und die Gesellschaft spielt scheinheilig mit.
Eine Veranstaltung des HAMBURGER THEATER FESTIVALS 2024
22. UND 23. JUNI 2024, 20 UHR, THALIA THEATER
„Lenk gelingt ein klug austariertes, oft schamlos komisches 90-Minuten-Kunststück.“ - Der Spiegel
„Die Erwartungen waren hoch. Um es vorwegzunehmen: Sie wurden erfüllt. Ein nicht nur optisch wunderschön anzuschauender, sondern auch sehr fein und genau gearbeiteter Abend ist ihr [Anne Lenk] hier gemeinsam mit ihrem hervorragend harmonierenden Ensemble gelungen.“ - Berliner Morgenpost
„… eine ungemein frische, witzige, leichtfüßige Klassiker-Inszenierung. Sie sorgt für etwas, was man von Klassiker-Inszenierungen, erst recht von Klassikern, die im Fleischwolf des Regie-Theaters zerlegt werden, nicht unbedingt erwarten darf: Sie sorgt für Vergnügen.“ - Süddeutsche Zeitung
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