Der Sprung aus der Zeit

Der Sprun
g aus der Zeit

Franz Jung und die Technik des Glücks / Lesung mit Musik / mit Jörg Pohl, Lars Rudolph und Hanna Mittelstädt

Das gerade erschienene Buch Der Sprung aus der Zeit versammelt Franz Jungs wichtigste Texte. Was macht den Autor so faszinierend, was macht seine Erfahrungen heute so aktuell und sinnstiftend? Jörg Pohl und Lars Rudolph gehen dem lesend und mit Solotrompete nach, Hanna Mittelstädt stellt Autor und Werk vor.


Eins der wichtigsten Verlagsabenteuer der früheren Edition Nautilus war die 14-bändige Franz-Jung-Werkausgabe, zusammengestellt in einer grandiosen ost-westdeutschen Zusammenarbeit (1980-1996). Der gerade erschienene Sammelband ist eine Auswahl daraus: von expressionistischer Provokation bis zur kühlen Analyse, von gemeinschaftlicher Glücksuche bis zu familiären Verstrickungen, von Dada bis zu radikaler politischer Literatur zeigt er die außergewöhnliche Figur Franz Jung in all ihren Facetten und Wirkungsbereichen. Die Zeitspanne zwischen der  deutschen Revolution 1918 und dem Beginn des Faschismus gehört zu Jungs wichtigster Zeit: Er analysiert, agitiert, produziert, sowohl praktisch als auch schriftstellerisch. Aus diesen Erfahrungen lässt sich auch in der Jetztzeit viel lernen.


Franz Jung, 1888 in Neiße/Oberschlesien geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Russland, um mit Lenin über die Revolution zu diskutieren. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe und im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien, Budapest. 1944 Flucht nach Italien, 1947 in die USA. Ende der 1950er Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint seine Autobiographie Der Weg nach unten. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.

 

22. November 2024, 20 Uhr, Nachtasyl

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