Der Spieler

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von Fjodor M. Dostojewskij / nach dem gleichnamigen Roman in der Übersetzung von Alexander Nitzberg / Regie Jan Bosse
Trailer

Im Kurort Roulettenburg geht es zwischen Hotel und Casino vor allem um: GELD. Es regiert diese Welt der Ausschweifung, verspricht neben gesellschaftlicher Anerkennung Intensität und unendlichen Rausch, lässt all die Schulden vergessen, auf die diese Scheinwelt aufgebaut ist. Im Moment des Spielens wird jede drückende Abhängigkeit überwunden, das Unmögliche erscheint wirklich, Freiheit pur, grenzenlos – bis es heißt „Rien ne va plus“ und die Kugel rollt, der Zufall entscheidet. Dafür wird mit allem gedealt, was liquide macht, um sich weiterhin den vorgetäuschten Reichtum vorspielen zu können. Da wird der Familienschmuck verscherbelt – und auch Liebesbeziehungen sind ihr Geld wert, eine mögliche lukrative Heirat ist eine Option und die Frauen setzen sich selbst als Kapital ein oder werden von anderen dazu genötigt.

Der mittellose Alexej lebt als Hauslehrer in der Familie eines bankrotten russischen Generals, der ungeduldig auf die Nachricht des Todes einer Erbtante wartet – seine letzte Chance, den totalen Ruin abzuwenden. Seine Stieftochter Polina ist ausgerechnet mit dem Franzosen liiert, der der Gläubiger des Generals ist. Aus Liebe zu Polina versucht Alexej, das nötige Geld für eine bessere Zukunft am Roulettetisch zu beschaffen, für die Liebe, für das Leben, alles soll sich ändern. Aus der Liebe wird Trieb und schließlich Spielsucht. Und die ewige Illusion: morgen, morgen wird alles besser. Morgen kommt das große Glück! Und so lange sich noch etwas Geld auftreiben lässt, wird die Kugel rollen. Bis nichts mehr geht.


„Der Spieler“, der autobiografische Züge trägt, entstand 1866. Dostojewski hatte sich zuvor seinem Verleger gegenüber verpflichtet, einen Roman zu einem festen Termin zu liefern, weil er dringend Geld brauchte. Als er unter Zeitnot geriet, engagierte er Anna Snitkina, eine Stenographin, der er in 26 Tagen seinen Roman „Der Spieler“ diktierte. Vier Monate später heiratete er sie.

Bitten beachten: die Bestuhlung ist anders als gewohnt, das Publikum sitzt auf Drehhockern mit halber Lehne und wird gebeten, die Garderobe abzugeben.

 

Dauer 2:50h, inklusive Pause
Premiere 27. November 2016, Thalia Gauß

PRESSESTIMMEN

„(…) eine schillernde Sause über Sucht, Dekadenz und gebrochene Herzen im Kapitalismus.“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 29.11.2016

 

„Wie die Neuhäuser alle brüskiert, durchschaut, spielt und verliert, fiebert und verzweifelt, auch das ist groß.“ - Monika Nellissen, Die Welt, 29.11.2016
 
„Sebastian Zimmler (…) mit einer Wahnsinnsenergie“ - Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 29.11.2016

 

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